Neuburg
Studienseminar startet die Bauphase

Beichtvaterhaus wird Kinderhort Noch Fragen zur neuen Technikhalle der BayWa

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Foto: Winfried Rein

Neuburg (r) Das Neuburger Studienseminar hat große Pläne: Bis 2019 soll im Haupthaus eine katholische Grundschule entstehen, heuer lässt die Stiftung das denkmalgeschützte "Beichtvaterhaus" für einen Kinderhort umbauen. Der städtische Bauausschuss erteilte das gemeindliche Einvernehmen.

"Wir begrüßen und unterstützen die Initiative des Studienseminars", sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling gestern in dem Gremium. Der Bauherr erschließt Erd- und Obergeschoß des Denkmalobjektes und fügt im Innenhof einen Anbau mit begrüntem Flachdach an. Letzteres ordne sich dem Denkmal unter und könne akzeptiert werden, so das städtische Bauamt. Der Ausschuss erteilte einstimmig sein Einvernehmen.

Der Umbau kostet rund 1,8 Millionen Euro und soll im Frühjahr beginnen. Nach Fertigstellung im Sommer 2018 soll der Hort - derzeit in Containern untergebracht - bis zu 45 Kinder zur Betreuung von 11 bis 17.30 Uhr aufnehmen. Die öffentliche Hand, insbesondere die Stadt Neuburg, fördert das Projekt mit einer Million Euro.

Das Beichtvaterhaus stammt im Kern aus dem Jahr 1582. Nach Gründung des Ursulinenklosters vor über 300 Jahren kam es in Besitz der Ordensschwestern. Der geistliche Beistand und Beichtvater der Schwestern zog ein. Später wohnten darin Verwalter und Angestellte des Seminars. Seit 20 Jahren steht der Altbau leer.

Veränderungen gibt es auch im Süden der Stadt Neuburg. Im Ortsteil Feldkirchen will die BayWa ihren Standort aufwerten. Die Agrarsparte befindet sich seit Jahren auf dem Rückzug, aber die Landmaschinen- und Lkw-Werkstätte floriert. Dementsprechend will der Agrar- und Dienstleistungskonzern eine neue Halle für diese Techniken in Feldkirchen errichten. Die bestehenden dominanten Agrargebäude mit Getreidesilos sollen komplett abgerissen werden. "Der Abbruch der Gebäude allein ist schon eine Aufwertung", urteilte der BayWa-Architekt im Bauausschuss.

Die Stadtpolitiker begrüßen die Neugestaltung im Grundsatz und erteilten am Mittwoch das gemeindliche Einvernehmen. Grünen-Stadträtin Karola Schwarz stimmte dagegen. Das Einvernehmen stellt die Stadt unter die Bedingung, dass die Zufahrt für Anlieger am Bahngleis weiter ermöglicht bleibe. Dort steht das alte Stellwerk als Vereinsheim der Eisenbahnfreunde, außerdem gibt es einige Schrebergärten. "Wir können die da hinten nicht alle abschneiden", verlangt Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.

Das Millionenprojekt der geplanten Technikhalle mit Büros soll mit einem zwei Meter hohen Stahlgitterzaun umgrenzt werden. Zusammen mit dem danebenstehenden Penny-Markt wird der Neubau eine neue gemeinsame Zufahrt erhalten. Sie soll von Penny-Kunden und den Großfahrzeugen der neuen Werkstätte gemeinsam genutzt werden. Damit trennt die BayWa den Technikbereich vom bestehenden Baustofflager, dessen Freiflächenlager wiederum deutlich ausgeweitet wird.

Das Projekt werde noch "durchgerechnet", so eine Sprecherin der BayWa-Zentrale München, "aber wir wollen den Standort Neuburg auf jeden Fall stärken."