Neuburg (DK) Der TSV Neuburg hat wieder einen Silvesterlauf erfolgreich über die Bühne gebracht - mit wesentlich mehr Teilnehmern als erwartet. Die 42. Ausgabe am letzten Tag des Jahres 2016 wollten über 600 Läufer nicht verpassen. Die Sieger bei Männern und Frauen hatten arg mit den Temperaturen zu kämpfen.
Knackige vier Grad unter null zeigte das Thermometer am Samstag um 14 Uhr, als Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling - er konnte wegen einer Erkältung nicht antreten - den Startschuss für die mehr als 600 Läufer auf dem Gelände des TSV Neuburg gab. Ob derartige Temperaturen nun gut oder schlecht für die Leistung sind, ist von Athlet zu Athlet unterschiedlich. Maximilian Sperl schienen sie nicht so viel auszumachen, obwohl der 22-Jährige wärmere Gefilde gewohnt ist. Der gebürtige Regensburger, der für den SC Delphin Ingolstadt antritt, bewältige die sechs Kilometer lange Strecke fast in Rekordzeit, er benötigte 18 Minuten und 15 Sekunden. "Es war schon eine ganz schöne Umstellung für mich", verriet Triathlet Sperl, der nach 2015 zum zweiten Mal Gesamtsieger wurde. Da er in Florida (Vereinigte Staaten von Amerika) studiere, wo es zu dieser Jahreszeit milde 25 Grad hat, sei der Temperatursturz schon beachtlich. "Zum Glück hatte ich über die Weihnachtsfeiertage Zeit, mich an das Wetter zu gewöhnen." Sperl befindet sich auf Heimaturlaub.
Mit dabei ist auch Freundin Anabel Knoll aus Ingolstadt, die ebenfalls in Florida studiert - und als erste Frau die Ziellinie überquerte. Sie benötigte 21:35 Minuten und haderte sehr mit den Temperaturen: "Wegen mir hätte es gerne 30 Grad haben können", scherzte sie im Ziel mit der zweitschnellsten Frau, Lisa Heimisch vom TSV Neuburg, die 22 Minuten benötigte.
An den Streckenrekord kam beim 42. Silvesterlauf niemand heran. Der wurde im Jahr 2013 von Lokalmatador Pirmin Frey aufgestellt und beträgt weiterhin 18:05,78 Minuten. Der 20-jährige Neuburger nahm auch an der jüngsten Ausgabe des Laufes teil und kam auf Rang zwei - Frey war in der Ergebnisliste, auf der die Resultate auf die Sekundenstelle gerundet sind, allerdings gar nicht aufgeführt. Einen Anhaltspunkt könnte aber die Leistung des Drittplatzierten, Desale Okby (MTV 1881 Ingolstadt; 19:30 Minuten), geben, mit dem sich Frey auf den letzten 250 Metern der Strecke einen sehenswerten Zweikampf lieferte und ihn erst auf der Zielgeraden überholte. "Hätte ich am Rekord rütteln wollen, hätte ich wahrscheinlich einen Gegner gebraucht", mutmaßte Gesamtsieger Maximilian Sperl im Ziel. Er hatte sich aber ziemlich bald vom Hauptfeld und danach auch von der Spitzengruppe abgesetzt, so wurde es über die größte Distanz des Rundkurses ein ziemlich einsames Rennen für den 22-Jährigen.
Die Verantwortlichen des TSV Neuburg um Leichtathletikchef Hermann Schottnar hatten sich für den 42. Silvesterlauf wieder für die klassische Variante entschieden: Nach einer halben Stadionrunde musste das Läuferfeld den Englischen Garten auf dem Donaudamm passieren, machte sich über den Kai und die Altstadt Richtung Brandlbad auf, wo auf dem Parkplatz dahinter gewendet wurde. Ein kleines Missgeschick bei der Organisation gab es: "Ich habe nur 600 statt 700 Startnummern bestellt", gab Abteilungsleiter Schottnar zu. Man habe nicht mit so großem Andrang gerechnet. Es sei aber nicht unerwähnt, dass der TSV Neuburg die Nachmeldung, die eigentlich um 13.30 Uhr zu Ende gewesen wäre, bis kurz vor dem Start um 14 Uhr noch zugelassen hatte. So hatten wesentlich mehr Läufer die Möglichkeit, das Jahr sportlich ausklingen zu lassen. Dass manch einer also ohne Startnummer und damit offizielles Endresultat auskommen musste, schien keinen der "Schwarzläufer" zu stören.
Vor dem Hauptlauf hatten traditionell die Kinder- und Jugendläufe stattgefunden. Beim U 10-Bewerb über 600 Meter gewannen Jonas Liepold (SC Irgertsheim; 2:11 Minuten) und Paula Neumeier (TSV Neuburg; 2:14 Minuten). Die Unter-Zwölfjährigen waren auf der kurzen Waldrunde über 2,7 Kilometer unterwegs, die Sieger hießen Korbinian Baum (SV Haunwöhr; 10:20 Minuten) und Séraphine-Léonie Optenhoevel (SpVgg Hebertshausen; 10:48 Minuten). Auf die gleiche Strecke wurden die Altersklassen U 14 und U 16 geschickt, wo Tim Möller (Oberhausen; U 14; 9:42 Minuten), Max Ostermayr (LC Aichach; U 16; 10:39), Lina Fischer (TSV Neuburg; U 14; 10:41) und Susanne Göbel (MTV 1881 Ingolstadt; U16; 10:18) die Konkurrenz hinter sich ließen.
Die beiden schnellsten Frauen waren Anabel Knoll (links) und die Neuburgerin Lisa Heimmisch. -Foto: Foto: S. Hofmann
