Neuburg
Schwitzen, damit andere sitzen können

Beim Spendenlauf an der Berufsschule kommen mehrere Tausend Euro für Afrikahilfe zusammen

26.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Jede Runde bringt Cash: Die Berufsschüler zeigten am Brückentag vollen Körpereinsatz. Wolfgang Felbermeier (grünes T-Shirt) schaffte über 50 Runden, Edmar Helio Rodrigues Calunga (graues Muskelshirt) über 56. Ellen Loschinski (pinke Hose), Kim Mares (dahinter) und Melike Samsa hatten einen sehr spendablen Sponsor an Land gezogen. - Foto: Schanz

Neuburg (DK) Kilometerweite Märsche, um lernen zu können, sind für die Kinder im Kongo keine Seltenheit. Am Freitag legten auch die Neuburger Berufsschüler viele Kilometer zurück: Denn beim Spendenlauf brachte jede 400-Meter-Runde Geld für den Schulbau in Kizela - der Heimat Pfarrer Serge Senzedis.

Gemauerte Schulhäuser statt windschiefe Baracken mit undichten Dächern in der Regenzeit; Klassenräume mit Stühlen, Tischen und Tafeln statt Behelfslösungen, darum geht es bei der Hilfsaktion. "Kivulu" hat Pfarrer Serge Senzedi (Foto) das 2012 ins Leben gerufene Projekt genannt. Es bedeutet "Hoffnung": für mehr als 300 Kinder in seiner Heimat Kizela, einem Bezirk im Bistum Kikwit in der Demokratischen Republik Kongo.

"Zwei gemauerte Schulhäuser sind schon gebaut, eines hat auch schon Möbel, nun fehlt noch ein Lehrerzimmer", berichtet der Pfarrer. Träger ist das örtliche Bistum. Im vergangenen Jahr kamen beim Spendenlauf fast 3400 Euro zusammen, eine stolze Summe - die es heuer zu übertrumpfen galt.

Dafür hatten die Schüler ihre Laufschuhe geschnürt - oder rannten einfach barfuß die 400-Meter-Runde an der Monheimer Straße. Manche wanderten eher, doch nicht so Wolfgang Felbermeier: Mit rotem Kopf spulte der Schüler eine Runde nach der anderen runter, schaffte über 50. Michael Dittenhauser brachte es auf 52 und Edmar Calunga sogar auf 56. Zwei Euro pro Runde zahlte dafür sein Sponsor, ein Kfz-Ausbildungsbetrieb, in die Spendenkasse. Jeder Geldgeber schoss so viel zu, wie er wollte. Und da hatten die drei künftigen Bürokauffrauen Melike Samsa, Kim Mares und Ellen Loschinski echtes Glück - 25 Euro pro Runde gab ihr Ausbildungsbetrieb, die Neuburger Maschinenringe. Das spornte die drei hübschen "Goldesel" freilich besonders an - sie zeigten keine Müdigkeit und umrundeten die Strecke so oft sie nur konnten. Absoluter Spitzenläufer war am Freitag Alexander Streidl: Er schaffte 60 Runden. Welche Summe am Ende zusammenkam, will die Berufsschule nach der Auswertung bei einer feierlichen Übergabe bekanntgeben, die Chancen auf einen Rekord stehen gut.

"Wir haben das Thema vorher im Religionsunterricht behandelt, besonders im Hinblick darauf, welche Globalisierungsverantwortung Deutschland zukommt", erklärte Lehrer Klaus Diepold. "90 Prozent des Coltan in unseren Handys kommt aus dem Kongo, dennoch werden die Arbeiter dort ausgebeutet." Zusammen mit Armin Leinfelder, Johann Feigl, Andreas Miehling, Markus Stegmeir und den Schülern des Elektrozweigs stellte er die Aktion auf die sportlichen Beine. Vize-Schulleiter Franz Haltmayer schaute auch vorbei und lobte das Engagement.