Neuburg
Reißner scheitert mit Antrag

Zuschuss für Rumänien-Reise abgelehnt

11.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:28 Uhr

Neuburg (r) Der Musikverein Heinrichsheim bereist zwei Wochen lang mit 40 Musikanten Rumänien und Bulgarien und gibt 20 Konzerte für deutsche Minderheiten. Dirigent Reinhardt Reißner bat den Landkreis um 1000 Euro Zuschuss, ging aber leer aus.

Der Kreisausschuss lehnte den Antrag einstimmig ab. Darin waren sich die Sprecher der CSU-, SPD- und FW-Fraktionen einig. „Wir können hier keine Tür öffnen, weil wir die freiwilligen Leistungen grundsätzlich auf den Prüfstand stellen müssen“, erklärte Kreisrat Thomas Hümbs (FW).

Sein Kollege Reinhardt Reißner nahm die Absage sehr enttäuscht zur Kenntnis. Solche Musikreisen nach Siebenbürgen und ins Banat organisiere sonst niemand, so Reißner, „einen Präzedenzfall sehe ich hier überhaupt nicht.“ Die Musiker kommen aus mehreren Landkreisgemeinden und bezahlen die Reisekosten von insgesamt 24 000 Euro ausnahmslos selbst. Altlandrat Richard Keßler sei als Schirmherr ebenso mit dabei wie eine Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen aus Neuburg. Man musiziere in Konzerten vor 1000 Zuhörern etwa in Kronstadt und Hermannstadt.

Auch bei der Stadt Neuburg sieht es nicht gut aus mit einem Zuschuss für den Musikverein Heinrichsheim. Sowohl die Stadtkämmerei als auch Kulturamtsleiterin Katrin Jacobs sprechen sich gegen eine Förderung aus. Der Kämmerer verweist auf den Stadtratsbeschluss, wonach keine neuen freiwilligen Leistungen mehr gewährt werden sollten. Lediglich für das 25-jährige Bestehen des Musikvereins und die entsprechende Jubiläumsfeier werden 150 Euro in Aussicht gestellt. Über die Zuschussanträge entscheidet am kommenden Dienstag der Finanzausschuss.

Für die Aufführung der Operette „Die Fledermaus“ gewährt der Landkreis der Jungen Oper Neuburg wieder 300 Euro Förderung, 1500 Euro waren beantragt. Für die Literarische Sommerakademie Schrobenhausen gibt es 700 Euro, für die Tage der Barockmusik in Schrobenhausen ebenfalls 700 Euro. Die Stadt hat 3000 Euro beantragt. Bei Gesamtkosten von 22 000 Euro sei der Zuschuss „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Bürgermeister Karl-Heinz Stephan, aber angesichts der kurzfristigen Antragstellung gebe er sich heuer damit zufrieden.