Neuburg
RV-Bank baut für 20 Millionen Euro

Neues Geschäftshaus am Schrannenplatz Gebäude wird abgerissen Zweiter Standort Kreut

22.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Selbstbewusst haben die Vorstände Werner Halbig (links) und Roland Gieß die Neubaupläne der Raiffeisen-/Volksbank präsentiert. Das Bankhaus (im Hintergrund) mit Nebengebäuden soll weichen. - Foto: r

Neuburg (r) Was passiert mit der Raiffeisen-/Volksbank am Schrannenplatz? Die Bank selbst löst das Rätsel jetzt auf und gibt bekannt, dass es einen Abriss mit Neubau geben werde. In Abstimmung mit der Stadt soll ein modernes Wohn- und Geschäftshaus entstehen - für rund 20 Millionen Euro.

Die Bank baut also selbst und sucht sich einen Investor als Partner. Man stehe vor dem Abschluss einer Vereinbarung "mit einem anerkannten Projektentwickler", erklärt Vorstandschef Werner Halbig. Man setze auf die Routine des Partners sowohl beim Neubau wie bei der Verpachtung und Vermietung der Flächen. Angestrebt werde auf jeden Fall ein "attraktives Handelszentrum zur Belebung der Innenstadt".

Potenzielle Mieter nennt die Raiffeisen-/Volksbank Neuburg-Rain noch nicht. Mit dem Textilanbieter H&M ist offenbar gesprochen worden, doch die Bank will nur langfristige Mietverträge eingehen.

Das bestehende Bankhaus am Schrannenplatz ist heuer 25 Jahre alt geworden. An einem "Rückbau", sprich Abriss, führe kein Weg vorbei. Alle befragten Projektentwickler hätten dazu geraten, so Direktor Werner Halbig. Auch die Seitengebäude Richtung Fischergasse und Edeka kommen weg. Der Bauherr benötigt die kompletten 2500 Quadratmeter Grundfläche. Eine ausreichende Tiefgarage sei vorgesehen.

Der 2014 gescheiterte Bankneubau sei kein Thema mehr. "Das ist abgehakt", sagt Werner Halbig, "einen Fehler darf man nicht zweimal machen." Damals stießen sich Stadtpolitiker und Bauamt am Ausmaß eines Dach-/Staffelgeschosses. Ein Antrag auf vier Vollgeschosse beim Neubau sei nicht ausgeschlossen, zumal die Stadträte jetzt ein kleineres Geschäftshaus mit vier Etagen genehmigt haben. "Wir werden jedenfalls keinen viereckigen Betonklotz bauen", bekräftigt Vorstand Roland Gieß.

Die Pläne der Genossenschaftsbank sehen zunächst den Neubau eines Verwaltungsgebäudes (4,5 Millionen Euro) in Kreut (Tillykaserne) vor. Baustart auf der Flur der Gemeinde Oberhausen soll im Herbst, Einzug Ende 2018 sein. Erst danach könne der Abriss am Schrannenplatz beginnen. In Kreut sind Büros und Schulungsräume für etwa 70 Angestellte geplant. Die Gewerbesteuer geht nach Oberhausen. Als letzten Abschnitt nimmt sich die Bank die Sanierung der Alten Post in der Luitpoldstraße vor. Das Haus bleibe Anlaufstelle für die Kunden und werde Sitz des Vorstandes.

In Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen widmet sich die Raiffeisen-/Volksbank Neuburg-Rain verstärkt neuen Geschäftsfeldern. Das Projekt Schrannenplatz gehört dazu. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank erschwere zusammen mit diversen Regulierungen die Geschäfte, so Direktor Werner Halbig, doch 2016 sei "wieder ganz gut gelaufen". Die Vorstände berichteten darüber Donnerstagabend der Vertreterversammlung im Kolpinghaus (Bericht folgt). Die Raiffeisen-/Volksbank Neuburg-Rain beschäftigt 220 Mitarbeiter in 16 Geschäftsstellen und wird von 22 000 Genossen getragen.