Neuburg
Politische Unterstützung für beschuldigten Notarzt

06.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:41 Uhr

Neuburg (szs) Der Fall des Neuburger Notarztes Alexander Hatz schlägt weiterhin hohe Wellen. Der Mediziner soll laut einem Strafbefehl seinen Führerschein für sechs Monate abgeben und 4500 Euro zahlen, weil er im April 2014 auf der Fahrt zu einem Notfalleinsatz zwei entgegenkommende Autofahrer gefährdet haben soll (wir berichteten). Obwohl das Strafverfahren noch offen ist, die Gerichtsverhandlung ist im April, erhält Hatz besonders in sozialen Netzwerken bereits jetzt viel Unterstützung. Mehrere Medien haben über den Fall berichtet. Nun hat auch der Landtagsabgeordnete für den Stimmkreis Pfaffenhofen, Karl Straub, Hilfe angeboten.

„Wenn gar nichts passiert ist, kommt mir der Strafbefehl doch sehr hart vor“, sagt der CSU-Politiker. Er habe bereits den Neuburger Stimmkreisabgeordneten und Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) über den Fall informiert und will auch mit dem Bayerischen Staatsminister der Justiz, Winfried Bausback, das Gespräch suchen.

Wie soll die politische Hilfe für den Neuburger Notarzt konkret aussehen, immerhin handelt es sich um ein laufendes Strafverfahren? „Die Staatsanwaltschaft ist natürlich völlig frei, aber man kann ja ein Gespräch führen“, sagt Straub. „Wenn dann geht das eh nur den normalen juristischen Weg.“ Er sei sich der richterlichen Unabhängigkeit bewusst. Aber vielleicht könne man ein Rechtsgutachten erstellen lassen.

Überhaupt empfindet Straub laut eigener Aussage die Rechtslage in solchen Notfällen als „total schwammig“. Hier müsse man schauen, ob man juristische Veränderungen erwirken könne, um Rechtssicherheit zu schaffen. „Wenn dann muss man hier klare Regeln geben. Wenn mal was passiert, bist du als Fahrer der Depp. Das kann man nicht anders sagen“, ärgert sich der CSU-Politiker. Straub hat in der Zeitung vom Fall Alexander Hatz erfahren, sich in einem sozialen Netzwerk an den Notarzt gewandt und seine Unterstützung zugesagt.