Neuburg
Pioniere der Fotografenkunst

Stadt ehrt die Familie Sayle mit einer ersten Ausstellung

29.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr

Die jungen Sayles in Neuburg: OB Bernhard Gmehling (links) begrüßte Marcel und Simon Sayle (rechts) zur ersten Ausstellung - Foto: r

Neuburg (r) Sie waren nicht die einzigen guten Fotografen in Neuburg, doch ihr Blick, Motivaufbau und technisches Können machten sie zu Pionieren der Abbildungskunst. Die Stadt Neuburg ehrt die Fotografenfamilie Sayle mit einer Sonderausstellung im Rathausfletz.

Damit gibt es einen ersten Einblick in den Nachlass von 100 000 Glasplatten und Negativen, den die Stadt von Max Julius Sayle erwerben konnte. Es handle sich um „eine der bedeutendsten Anschaffungen mit lokalhistorischem Bezug der vergangenen Jahre“, urteilte OB Bernhard Gmehling gestern zur Eröffnung. Die Stadt werde den Schatz pflegen und verwalten.

Als Ehrengäste begrüßte der Oberbürgermeister Marcel und Simon Sayle mit ihren Ehefrauen. Die beiden Münchener sind die Söhne von Max Julius Sayle, der im vergangenen November überraschend gestorben ist. Sein Vater Julius Sayle (1895 - 1979) war ein Begriff als Fotograf und Donaufischer gewesen. Großvater Max Sayle (1874 - 1924) hatte als Likörfabrikant und Fotograf den Grundstein gelegt.

Simon Sayle hat gemäß der Familientradition ebenfalls Fotograf gelernt, den Beruf dann aber aufgegeben: „Vom Fotografenberuf kann man heute kaum mehr leben.“ Zusammen mit seinem Bruder freue er sich sehr, dass die Stadt Neuburg das Andenken an Vater, Großvater und Urgroßvater hoch halte.

Anton Sprenzel und Abo Schmid hatten als Freunde stets Kontakt zu Max Julius Sayle gehalten. Abo Schmid beschrieb die Kunstfertigkeit der Fotografen und sein Erlebnis als zwölfjähriger Bub, als Julius Sayle ein Bild von ihm im Schaufenster zeigte. Es sei der Auslöser für seinen Beruf als Kameramann und Fotograf gewesen.

Die Ausstellung läuft bis 3. Mai und soll später mit neuen Bilder fortgesetzt werden.