Neuburg
Neuburg beantragt die Ausweisung als Oberzentrum

Stadtrat will Gleichbehandlung durch das Heimatministerium - Antrag der Grünen abgelehnt

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Die Stadt Neuburg besitzt bereits einige oberzentrale Einrichtungen. Jetzt verlangt das Plenum die nominelle Hochstufung zum "Oberzentrum". - Foto: r

Neuburg (r) Neuburg will Oberzentrum werden. Ein entsprechender Antrag zur Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms geht jetzt an das Heimatministerium von Markus Söder. Der Stadtrat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen.

Die politischen Vertreter der 30 000-Einwohnerstadt sind nicht etwa größenwahnsinnig geworden. Nachdem aber 2016 Donauwörth und Nördlingen als Oberzentren ausgewiesen worden sind und nun auch Günzburg (20 300 Einwohner) und Dillingen (19 000 Einwohner) vor der gleichen Aufstufung stehen, beansprucht das Mittelzentrum Neuburg den gleichen Titel.

Stadtrat Hans Mayr (CSU) gilt als ausgesprochener Verfechter dieses Vorstoßes: "Wir werden langfristig Nachteile haben, wenn wir nicht Oberzentrum sind. Deshalb verlangen wir Gleichbehandlung."

Im Zuge des erneuerten Landesentwicklungsprogramms soll Ingolstadt zum "Regionalzentrum" aufgestuft werden. Die Schanz wird damit gestärkt und in Kooperation zusammen mit dem Umland soll die ganze Region profitieren. Die Erreichbarkeit eines Zentrums soll die Erschließung mit verbessertem Personennahverkehr garantieren. Wegen der Nähe zu Ingolstadt ist ein Oberzentrums-Antrag der Stadt Neuburg 2016 vom Ministerium offenbar zu den Akten gelegt worden. Nun gibt es entlang der oberen Donau mit Donauwörth, Nördlingen, Dillingen und Günzburg vermutlich bald vier nahe beieinander liegende Oberzentren.

Einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, die vielen Ausnahmen zur "Vermeidung von Zersiedelung der Landschaft" nicht mitzutragen, lehnte der Neuburger Stadtrat mit vier Gegenstimmen ab. Die Grünen befürchten neue Einkaufszentren zum Nachteil der Innenstadt, verschärften Konkurrenzkampf zwischen Kommunen, hohe Grundstückspreise, die für junge Bauwerber nicht mehr erschwinglich sind, Flächenversiegelung und noch mehr Verkehr.

"Neue Zubauten irgendwo auf dem Land erhöhen Grundstückspreise und Verkehrsaufkommen. Irgendwann ist dann ein Einkauf im Stadtzentrum nicht mehr möglich, weil lediglich riesige Einkaufszentren existieren, die nur noch mit dem Auto erreichbar sind. Das ist keine wünschenswerte Version für unser schönes Bayern", schreibt Grünen-Politikerin Karola Schwarz in ihrem Antrag.