Neuburg
Nervenstärke gefragt

Feuerwehren aus Neuburg und Rennertshofen proben bei Sonax den Fall der Fälle

05.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Männer der Freiwilligen Feuerwehr Rennertshofen mit schwerem Atemschutz vor der Übung auf dem Sonax- Betriebsgelände - Foto: Schmitt

Neuburg (lfs) Die Feuerwehren aus Neuburg und Rennertshofen übten gemeinsam den Ernstfall bei Autopflegemittelhersteller Sonax.

Die fällige technische Überprüfung der Löschanlage durch den Hersteller bot die Gelegenheit zu üben, was bei einem echten Einsatz ablaufen würde. Mit zwei Feuerlöschfahrzeugen und voller Besatzung waren die Feuerwehren aus Neuburg und Rennertshofen im Einsatz, um gemeinsam mit den firmeneigenen Rettungskräften einen simulierten Brand in einem Gebäude wirksam zu bekämpfen und gegebenenfalls sogar in Gefahr geratene oder verletzte Personen zu retten.

Mehr als 2000 Quadratmeter Produktionsbereich sind bei Sonax in 18 Löschbereiche unterteilt. Besonders gefährdete Räume werden bei Bedarf mit Kohlensäure geflutet. Je nach Größe können dabei bis zu 2500 Kubikmeter des neutralen, farblosen Löschgases zum Einsatz kommen.

Die Kälte des Gases verwandelt innerhalb von Sekunden die vorhandene Luftfeuchtigkeit in Nebel. Dadurch wird es auch sofort Dunkel und für das Rettungspersonal herrscht praktisch Nacht und Nebel.

Sollten unter diesen Umständen Verletzte geborgen werden müssen, geht das nur mit Atemgeräten und Nervenstärke. Die Feuerwehren sowie die Firma selbst verfügen dazu über bestens ausgebildetes Personal. Die Kollegen von Sonax sind ja vor Ort, deswegen eher da als die schnellste Feuerwehr und sie kennen die aktuelle Situation am besten. In den nächsten Minuten sind dann die externen Helfer zu erwarten. Ihre Aufgabe ist hauptsächlich Bekämpfung und Kontrolle eventuell noch vorhandener Brände.

Die Gasschutzwehr von Sonax trainiert dafür regelmäßig mit Unterstützung der Berufsgenossenschaft. Hohe Sicherheitsanforderungen für die gesamte Produktion und dabei speziell der Brandschutz, haben einen sehr hohen Stellenwert für Geschäftsführer Manfred Hoffmann, der während der gesamten Übung persönlich anwesend war.

2007 hatte die letzte Ausbildung in diesem Umfang auf dem Werksgelände stattgefunden. Betriebsangehörige werden aber in unregelmäßigen Abständen durch Probealarme geschult, um die fest vorgeschriebenen Zeiten einer Evakuierung im Ernstfall erfüllen zu können. Auch bei dieser großangelegten Vorführung waren Sachverständige vor Ort, um die Wirksamkeit der Abläufe zu kontrollieren und zu überwachen.

Es funktionierte alles reibungslos. Der stellvertretende Kommandant der Neuburger Wehr, Markus Rieß, war begeistert vom fehlerfreien Zusammenwirken der beiden Teams aus Neuburg und Rennertshofen.

Trotzdem ist jeder froh wenn die 130 Dezibel laute Sirene nicht anläuft. Die Worte eines Feuerwehrmannes brachten es auf den Punkt: „Gut wenn man uns hat, noch besser wenn man uns nicht braucht.“