Neuburg
Mit der Motorsäge umgehen lernen

11.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:21 Uhr

Was man zusammen in der Ausbildung gelernt hat, wird auch im Einsatz umgesetzt. Die Technik der Motorsägen, Schnitt- und Fälltechniken und natürlich wichtige Unfallverhütungsvorschriften standen im Mittelpunkt der Ausbildung an den knatternden Werkzeugen. - Foto: oh

Neuburg (DK) Umhergewehte Gegenstände, abgebrochene Äste oder entwurzelte Bäume sind bei einem Sturmereignis keine Seltenheit. Und oftmals gehen daraus erhebliche Schäden hervor. Diese zu beseitigen, ist eine der vielen Aufgaben des Technischen Hilfswerks.

Am 26. Mai 2009 erreichte den Zugführer der Einsatzauftrag, einen umgestürzten Baum von einem Haus zu entfernen. Die zweite Bergungsgruppe des Technischen Hilfswerks Neuburg machte sich bereit. Nach kurzer Zeit rollten der Gerätewagen und der Lkw mit Ladekran vom Hof der Unterkunft.

Es dauerte nicht lange, bis man das knattern der Motorsägen hören konnte. Von einem Krankorb aus entfernten die Helfer zunächst die großen Äste des Baumes, sodass nur noch der Stamm auf dem Dach des Einfamilienhauses auflag. Dieser wurde dann mit dem Kran gesichert, von den Helfern geteilt und vom Dach gehoben.

Solche Einsätze sind nie Routine und bergen immer viele Gefahren und Risiken: Jeder Baum wächst anders, und wenn er fällt, bleibt er oft in einer sehr ungünstigen Position liegen. Die Helfer stehen dann vor der schwierigen Aufgabe, technische Hilfe zu leisten und den Baum als Gefahrenquelle zu beseitigen.

Besonders wichtig ist, dass die Arbeiter genau wissen, was sie tun – und das muss gelernt sein: Ausbildung ist deshalb der wichtigste Aspekt. Die bekamen die Helfer des Ortsverbands Neuburg in den letzten Wochen reichlich. Entsprechend neuer Richtlinien des THW gibt es einen speziellen Motorsägenschein, der eine umfassende Schulung zu Grunde legt.

Ein Diplomforstwirt nahm 18 Helfer des THW Neuburg unter seine Fittiche und führte sie an die Waldarbeit heran. Zuerst gab es einen umfassenden theoretischen Unterricht, der viele Bereiche, wie zum Beispiel die Technik der Motorsägen, Schnitt- und Fälltechniken und natürlich sehr wichtige Unfallverhütungsvorschriften beinhaltet.

Nachdem die Helfer die Grundlagen und Finessen kennen lernten, wurden sie im Wald praktisch und unter professioneller Anleitung geschult. Das Verhalten im Wald, die Handhabung der Motorsäge und natürlich die Fällung und Bearbeitung von Bäumen waren das Lernziel eines jeden Helfers. "Es ist schon unglaublich, was für eine Energie dahinter steckt, wenn so ein Baum zu Boden fällt", staunten die Helfer. Und sie erkannten, dass das ein Knochenjob ist. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stehen nun 18 ausgebildete Motorsägenführer des THW bereit.