Neuburg
Millionen für die Nahwärme

Bald kann das Ostend vom Klärwerk aus versorgt werden Sanierung Hallenbad erst 2018

27.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:52 Uhr

Der Ruheraum der Sauna im Neuburger Parkbad reicht nicht mehr aus. Die Stadtwerke erweitern für 500 000 Euro. - Foto: Stadtwerke

Neuburg (r) Die Neuburger Stadtwerke setzen den Ausbau ihres Nahwärmenetzes im Stadtgebiet konsequent fort. Nichtöffentlich hat der Stadtrat die Aufnahme eines Darlehens von fünf Millionen Euro beschlossen, um den Finanzbedarf des Kommunalbetriebes von 8,5 Millionen zu sichern.

Die ehrgeizige Planung sieht vor, bereits bis 2018 die Ostendsiedlung weitgehend an das Wärmenetz anzuschließen. Als Hauptquelle dient das Blockheizkraftwerk in der Zentralkläranlage. Die Umrüstung hat begonnen, ein neuer Motor soll im September geliefert und montiert werden.

"Die Grundstruktur in unseren Versorgungsgebieten B1, B2, B3 und A4 ist zu festigen", sagte Stadtwerkechef Richard Kuttenreich am Dienstag den Stadträten im Werkausschuss. Dazu gehöre der Leitungsbau am Schwalbanger, auf dem Donauwörther Berg und der Anschluss großer öffentlicher Gebäude. Als weitere Wärmequelle nutzen die Techniker das bestehende Blockheizkraftwerk am Parkbad im Englischen Garten. Für den Leitungsbau muss, wie berichtet, die Grünauer Straße in den Sommerferien komplett gesperrt werden.

Der Südpark soll über den Eternitweg mit Nahwärme versorgt werden, zum Baugebiet West schlängelt sich die Leitung den Donauwörther Berg hinauf. Ein Anschluss der dort geplanten Paul-Winter-Realschule ist vorgesehen.

Seit 2014 "haben wir 20 Kilometer Wärmeleitung verlegt, und der Verkehr läuft trotzdem", beschreibt Werkleiter Richard Kuttenreich das Tempo der Vernetzung. Der Wärmeabsatz nähere sich 60 Millionen Kilowattstunden. Die mittelfristigen Ziele seien: Abnahme der Abwärme von Rockwool und Zusammenschluss der Versorgungsgebiete.

Endgültig verschoben haben die Stadtwerke die geplante Generalsanierung des Hallenbades. Die wichtigsten Arbeiten sollen 2018 stattfinden, wenn gleichzeitig draußen ein Parkhaus mit drei Ebenen gebaut wird. Das Hallenbad wird während der Bauzeit zugesperrt.

Seit der Wiedereröffnung des Bades 1998 haben Teile der Klima- und Lüftungstechnik im Keller den Geist aufgegeben. Die grundlegende Sanierung ist unumgänglich und kostet 80 000 Euro, so Parkbadchef Tobias Weishaupt. Das Gremium hörte den Hilferuf und genehmigte die Ausgabe zur sofortigen Sanierung einstimmig.

Der Werkausschuss segnete außerdem die weiteren Sanierungsarbeiten mit Kosten von insgesamt einer halben Million Euro ab. Im Bad soll es komplett neue Umkleideeinrichtungen geben. Der Betreiber lässt den Boden austauschen und eine neue Kassen- und Schließanlage einbauen. Es soll auch ein "Coinsystem" für 130 000 Euro geben. Der Badegast bekommt eine Plastikkarte und bezahlt beim Verlassen des Bades die angefallenen Kosten. "Modern und praktisch", kommentierte Werkreferent Roland Harsch. Horst Winter (SPD) hatte Bedenken, dass sich der Badbetreiber damit "von einem Dienstleister abhängig macht."

Der Ruheraum der Sauna wird um mindestens 90 Quadratmeter erweitert wird. Die zwölf Liegen werden verdoppelt, erklärte Bäderleiter Andreas Bichler, im Wellnessbereich könnten längere Verweilzeiten erreicht werden. Die Sauna besuchen jährlich rund 14 000 Benutzer, 2003 waren es knapp 17 000. Besonders beliebt sind die Freitage mit jeweils über 100 Besuchern, die auch Aufgüsse wünschen. Die Gebühr von derzeit 11,60 Euro wird auf 13 Euro erhöht.