Neuburg
Linke gegen Bundeswehr an Schulen

20.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:11 Uhr

Neuburg (DK) Der OB-Kandidat der Linken in Neuburg, Roland Keller, sowie Maximilian Seitz, Listenkandidat der Partei und langjährig in der Friedensbewegung aktiv, wenden sich in einer aktuellen Pressemitteilung gegen die Auftritte der Bundeswehr an Neuburger Schulen.

Die Bundeswehr wird heute, Dienstag, an der Staatlichen Wirtschaftsschule und am 30. Januar an der Maria-Ward-Schule in den neunten Jahrgangsstufen mit schulinternen Veranstaltungen vertreten sein.

Roland Keller wehrt sich generell gegen den Auftritt der Bundeswehr an Bildungseinrichtungen: „Mit psychologisch geschulten sogenannten Jugendoffizieren und Karriereberatern soll bei jungen Menschen Sympathie für die Bundeswehr erzeugt werden. So sollen Auslandseinsätze beworben und Rekrutierungslücken geschlossen werden.“

Maximilian Seitz beobachtet seit Jahren wachsendes Desinteresse der Jugend am Krieg: „Die Haltung der Öffentlichkeit, insbesondere der Jugend ist seit dem Kriegseinsatz in Afghanistan deutlich kritischer geworden. Das begrüßen wir.“

„Besonders missfällt uns die unehrliche Werbung der Bundeswehr“, so Keller. „Viel ist die Rede von Abenteuer und Kameradschaft, von Aufstiegsmöglichkeiten und Qualifikation, von Verantwortung und Ethik. Unangenehme Aspekte wie das Töten und Sterben sowie das Schicksal verwundeter Soldaten und deren schlechte Betreuung nach dem Einsatz werden gerne ausgeblendet“ so Keller weiter.

„Die Linke in Neuburg setzt sich daher ein für die Verankerung von Friedenspolitik als zentralen Lehrinhalt für alle Bildungseinrichtungen sowie für den Verzicht auf die Kooperation mit Bundeswehr und Rüstungsunternehmen. Außerdem plädieren wir für einen Verzicht auf Werbemaßnahmen von Bundeswehr und Rüstungsunternehmen bei öffentlichen und städtischen Veranstaltungen“ so OB-Kandidat Keller.

Auf Seiten des Militärs sieht man die Sache entspannter. Leutnant Aljoscha Müllner von der Karriereberatung der Bundeswehr in Ingolstadt, bestätigte die Termine an Schulen. Die Bundeswehr biete die Beratung an und werde dann von den Schulen eingeladen. Negative Resonanz gebe es dabei nicht. Die Schülerinnen und Schüler seien in der Regel interessiert und es würden viele Fragen zur Bundeswehr und den beruflichen Möglichkeiten dort gestellt. Meist seien von Schülerseite dann weitere Beratungen erwünscht.