Neuburg
Lieber gleich Pfaffenhofen

Hitze und Landesgartenschau trüben Bilanz in Grünau

28.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Foto: Sebastian Schanz

Neuburg (DK) Die heiße Maisonne und der große Schatten der Landesschau in Pfaffenhoffen haben bei den Gartentagen in Grünau die Bilanz getrübt. An alte Rekordbesucherzahlen konnte Organisatorin Sabine Nötzel trotz vielseitigen Angeboten und kreativen Ausstellern nicht anknüpfen.

Die Spontanentscheider zog es am ersten richtig heißen Wochenende des Jahres eher ins Schwimmbad oder zum Weiher, als ins Jagdschloss Grünau zu den Gartentagen. Und die Kenner mit dem grünen Daumen zog es gleich nach Pfaffenhofen: Das erste Wochenende der großen Landesgartenschau war eine übermächtige Konkurrenz für die - im Vergleich - kleine Verkaufsausstellung "Kunst, Kultur und Garten" am Rande der Neuburger Auen.

An alte Rekordbesucherzahlen kam Sabine Nötzel heuer nicht ran. Zwar kamen wieder ein paar Tausend Besucher, doch auch die Vorjahresmarke von 7000 bis 8000 konnte sie nicht knacken. "Ich merke wirklich den Klimawandel. Seit acht Jahren sind wir hier und haben jetzt immer irgendwelche Wettergeschichten. Der Donnerstag lief gut, und dann kamen drei Tage mit richtiger Hitze", erklärte die Organisatorin. "Und die ganzen Anschläge merkt man schon auch, insgesamt bei Veranstaltungen. Die Leute haben einfach keine Lust, aus dem Haus zu gehen."

Dabei geriet ein Rundgang - oder ein Rundritt auf einem Pony oder gleich auf einem Kamel - durchaus voller Entdeckungen: Gestaltungsideen für die eigene grüße Oase zuhauf. Und künstlerische Vielfalt ganz hitzefrei - in den kühlen und altehrwürdigen Gemäuern des Jagdschlosses. Dazu ein kulturelles Programm vom Jodeln über die Big Band bis zur Modenschau. Und obendrauf noch kulinarische Schmankerl.

Doch die Fieranten waren unzufrieden: "Es ist heuer nicht besonders gut gelaufen", klagte Abdel Okba, der handgemachtes Geschirr aus edlem Olivenholz schnitzt. "Die Hitze kam plötzlich und haute stark rein", berichtete Karl-Anton Zuber, der Zubehör für "Wochenendhippies" verkaufte. Besonders zu spüren bekamen die Hitze Tamara und Michel Tiedemann hinter ihrem Ofen, wo sie frische, selbst gemachte Brötchen zu ihrer Eigenkreation einer Currywurst anboten. Massenware findet sich auf Grünau nicht. "Edelrost" ist zum Beispiel das Zauberwort bei Klaus Missal - auch er hatte als Ursache für die ausbleibenden Besucherströme das Wetter entdeckt.

Gibt es mittlerweile einfach zu viele ähnliche Veranstaltungen? Da zuckte er mit den Schultern.