Neuburg
Kundenspiegel: Neuburg auf den letzten Rängen

Befragung von 900 Personen ergab Platz 123 von 128

22.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:21 Uhr

Neuburg (kpf) Auf einem enttäuschenden 123. Platz landete die Stadt Neuburg in einer repräsentativen Kundenbefragung des niederbayerischen Marktforschungsinstituts MF Consulting Dieter Grett. Das Institut hatte im Mai und Juni rund 900 repräsentativ ausgewählte Personen nach ihrer Zufriedenheit mit der Neuburger Geschäftswelt gefragt und einen Kundenspiegel erstellt.

Nur 77,5 Prozent der Kunden gaben an, dass sie mit der Freundlichkeit in den ausgesuchten 84 Geschäften sehr zufrieden oder zufrieden waren. Im Vergleich mit weiteren 127 deutschen Städten bedeutete das für Neuburg gemeinsam mit Rheinfelden und Darmstadt Rang 123. Auf Platz 1 landete das baden-württembergische Städtchen Rottweil mit einem Wert von 87,7 Prozent.

„Ich kann mir das absolut nicht erklären“, war die erste Reaktion von Maximilian Schubert, Vorsitzender der Neuburger Werbegemeinschaft und Inhaber von „Küchenmamsell“. „Insgesamt ist es kein Ergebnis, um Luftsprünge zu machen. Da muss auf jeden Fall was passieren.“ Tröstlich für Schubert ist, dass die inhabergeführten Geschäfte überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben.

2009 hatte das Institut Grett eine erste Kundenbefragung durchgeführt und war dabei auf den wesentlich besseren Wert von 83,3 Prozent gekommen. Im Vergleich dazu sei das Ergebnis 2012 ein „erdrutschartiger Abfall“, den man bisher bei keiner anderen Stadt seit 1997 innerhalb von drei Jahren habe beobachten können, lässt das Institut wissen. Apotheken, Bäckereien, Baumärkte und Geldinstitute hätten zwar keine Highlights geliefert, seien aber über der 80-Prozent-Zufriedenheitsgrenze geblieben. Den größten Abschlag mit 12,2 Prozent mussten die Möbler hinnehmen. Für dieses Fiasko in der Branche, so Grett, seien aber vor allem vier überregional bedeutsame Möbelhäuser aus dem weiteren Umland und aus Ingolstadt verantwortlich.

Den besten Wert bei Freundlichkeit wies eine Bäckerei mit dem relativen Traumergebnis von 94,9 Prozent Zufriedenheitsgrad auf. Dahinter folgten ein Geldinstitut mit 93,5, ein Augenoptiker mit 91 und ein Elektro-/Elektronikfachgeschäft mit 89,7 Prozent. Auch das Preis-/Leistungsverhältnis wurde in diesen Geschäften positiv bewertet. Die Bäckerei (Firmennamen nennt das Institut nicht) weise sowohl bei der Produktqualität als auch dem Preis-/Leistungsverhältnis so gute Werte auf, dass dieser Betrieb die Ehre Neuburgs gerettet habe. Die bedenklichsten Werte hätten zwei Kfz-Vertragswerkstätten mit 41,7 und 59,9 Prozent aufgewiesen.

Auch Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling ist überrascht. „Ich kann das nicht so recht glauben. Ich bekomme viele positive Rückmeldungen, gerade von Auswärtigen. Aber wir werden die Umfrage analysieren.“