Neuburg
Junge Musiker begeistern das Publikum

Riesenandrang bei Adventskonzert der Neuburger Musikschule in der Hofkirche

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Foto: Gerda Enghuber

Neuburg (DK) Wer auch nur wenig unter einer halben Stunde davor da war, den strafte das Leben schon mit einem Stehplatz. So viele wollten die durchwegs jungen Akteure von der Musikschule bei einem fein gespannten Reigen erleben. Die Hofkirche stieß an ihre Kapazitätsgrenzen. Absolut zu Recht.

Denn Oliver Wasilesku hatte ein zum Zweiten Advent und in sakraler Umgebung wirklich stimmiges Programm gebaut. Und ist ein Schülerkonzert stets ein Eckchen weit natürlich auch Leistungs-Erweis, war dieses Konzert der schönste Beweis, dass der Musikschulen-Nachwuchs ganz viel auch in Sachen Interpretation und richtiger Einstellung der Sache wie dem Anlass gegenüber gelernt hatte. Dass durch die Bank dabei gut musiziert wurde, vervollständigt nur das Konzerterlebnis.

Zählt man so Neuburgs Blaskapellen durch, darf man jüngst das Ergebnis nach oben korrigieren. Vielleicht nicht ganz in der Stärke, was man gemeinhin unter einer Kapelle versteht, verfügt die Musikschule auch über ein fein austariertes Bläserensemble.

Und welche Zwergerl da dann antreten. "Streicheleinheit", der Name, meint keineswegs die Portion davon, die der eine oder andere Akteur gerade auch in dem Moment vielleicht gerne bezöge - nein, hier meldet sich tapfer wie griffsicher der Geigen-Nachwuchs zu Händel'schen Oratorien-Klängen, im Geigenbau die Instrumente noch den kleinen Händchen angepasst, wie die Großen aber schon im Ton.

Es scheint, die Zeiten haben sich gründlich gewandelt: Geige ist bei den Jungen heute ein echtes Mode-Instrument, zumal noch zwei weitere, die eine allein schon von der personellen Bestückung her beeindruckende Streicher-Formationen folgen. Dazwischen gibt es zwei Klassiker im Programm der Neuburger Musikschule: Flöten- und Gitarren-Ensemble. Und bei der Blockflöte ist da noch lange nicht Schluss: "Flautissimo" - der Superlativ ist bei dieser Querflöten-Formation wirklich nicht übertrieben.

Das Programm ist längst tief in anspruchsvollster Klassik, temporär auch Vorklassik gelandet, Händel und Quantz nur als zwei Belege dafür. Tom Jones dann ist auf andere Weise längst auch ein Klassiker schon. Spanien, Irland, Amerika - das Konzert wird zu einer musikalischen Weltreise: Jazz-Combo und dann Big-Band, gleichsam die generationenverbindende Quintessenz des ganzen Unterfangens, bleibt es ausgerechnet vorbehalten, mit Titeln wie "A Child is Born" und "The Christmas Song" für die direktesten adventlichen Bezüge zu sorgen. Gesangsolisten und der viel Fröhlichkeit verbreitende Chor starten dazwischen Ausflüge zu Musical und Pop. Händels feierliche "Tochter Zion" eint schließlich alle.