Neuburg (r) Das Schlossfest ist in westfälischer Hand – zumindest Freitagmittag. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling empfing im historischen Gewande 140 Gäste aus Lütgendortmund. Mit dem Stadtteil Dortmunds verbindet die Neuburger seit über 30 Jahren eine Freundschaft.
„Mit Worten aus Ottheinrichs Mund“ begrüßte der Oberbürgermeister die Gäste, die eine anstrengende achtstündige Busfahrt hinter sich hatten. Die Lütgendortmunder seien Neuburg und dem Schlossfest aufs Engste verbunden, so OB Gmehling, „und diese Freundschaft wollen wir weiterpflegen.“
Retro-Tonkrüge verteilte der Gastgeber unter anderem an Bezirksbürgermeister Heiko Brankamp (SPD) und an Reiner Sack, den langjährigen Vorsitzenden der Lütgendortmunder Vereine. Der revanchierte sich mit Dortmunder Spezialitäten und lud den Verkehrsverein mit seiner Truppe („soviel ihr wollt“) zur 865-Jahr-Feier im September nach Lütgendortmund ein. Als Vorgeschmack hatten die Gäste wieder die Musikgruppe „Emscherflute mitgebracht“.
Ein besonderes Wiedersehen gab es mit Klaus Babel, dem „Dortmund-Referenten“ des Neuburger Stadtrates und mit 2. Bürgermeister Rüdiger Vogt, ein Landsmann der Westfalen.
Hofnarr Sepp Egerer verordnete den Gäste im Rathausgarten Lachübungen und trug sich – schwarzgelb gekleidet – als neuer Trainer für Borussia Dortmund an. Der BVB sei zwar momentan nicht ganz so erfolgreich wie Bayern München, so Reiner Sack, „aber dafür ist es in Dortmund echte Liebe.“
Beim nächsten Mal fährt vielleicht Oberbürgermeister Ullrich Sierau nach Bayern mit. Die frühere Oberbürgermeister Günter Samtlebe (2011 verstorben) war bereits zu einem Schlossfest-Anhänger geworden. Die Kontakte mit den Westfalen sind in den 80er Jahren entstanden. Landrat Richard Keßler, Musiker Reinhardt Reißner und Franz Dürl aus Bertoldsheim hatten die Verbindung hergestellt und gepflegt. Es gab Konzerte, Fußball-Freundschaftsspiele und Benefizaktionen. Mittlerweile sind die Treffen weniger geworden, aber das Schlossfest lassen sich die Dortmunder mit ihrem „Anführer“ Reiner Sack niemals entgehen.
