Neuburg
Hoffmann liefert Neuburger Kieselerde nach China

Abbau Oberhausen und Bergheim im Visier - Gutes Geschäftsjahr 2017 - 50.000 Euro für Sport und Soziales

28.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr

Der Abbau von Kieselerde nördlich der Donau ist auf Jahre hinaus gesichert (links), weil Hoffmann Mineral ständig auf der Suche ist. Am Dienstag übergab Firmenchef Manfred Hoffmann eine Weihnachtsspende an Kristin von Philipp (links) und Erna Frankenberger von Unicef. - Fotos: r

Neuburg (r) 552 Mitarbeiter und zehn Prozent mehr Umsatz bei Sonax - die Neuburger Firmengruppe Hoffmann schließt ein sehr gutes Geschäftsjahr 2017 ab. Unter diesen Vorzeichen erhöht das Unternehmen seine "Weihnachtsspende" an Vereine und Sozialverbände um 10 000 auf 50 000 Euro.

Firmenchef Manfred Hoffmann überreichte die Schecks am Dienstag an Kristin von Philipp und Erna Frankenberger von Unicef. Das Kinderhilfswerk ("Jeder Euro geht direkt an Kinderprojekte") erhält ebenso wie die Deutsche Welthungerhilfe und die Kartei der Not je 10 000 Euro. 4000 Euro gehen an SKM, 1000 Euro an die Lebenshilfe.

45 Sportvereine in den Kreisen Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen fördert Hoffmann gemäß ihren Mitgliederzahlen und der Jugendarbeit. Diese Geste gibt es seit rund 30 Jahren. "Wir wollen die Förderung kontinuierlich durchhalten, denn die Empfänger planen bereits damit", so Firmenchef Manfred Hoffmann. Die Spenden blieben ausschließlich in der Region.

Jetzt setzt der Sonax-Hersteller wieder auf einen "ausgedehnten, nasskalten Winter" - dann blüht die Autopflege auf. Im Winter 2016/17 war das offensichtlich der Fall, denn Sonax steigerte den Umsatz auf 103 Millionen Euro. Der Export Neuburger Autopflegemittel in alle Welt floriert, Sonax entwickelt seine Produkte nahezu ausschließlich in Eigenregie.

"Unsere Forschung- und Entwicklungsabteilung bauen wir weiter aus", so Manfred Hoffmann, das gelte auch für Vertrieb und Marketing. Die Neuburger achten auch auf online-Verkauf und liefern mittlerweile direkt an den Versender Amazon.

Hoffmann Mineral (27 Millionen Euro Umsatz) verarbeitet die Neuburger Kieselerde und liefert den weltweit einmaligen Rohstoff in 40 Länder. Den hochwertigen Füllstoff braucht die Industrie zur Weiterverarbeitung für Gummi und Farben. Mittlerweile ist China zum größten Importeur geworden, dort verwenden die Automobilhersteller den Füllstoff Sillitin.

Das Reservoir an "Kreide" in den Jahrmillionen alten Juratrichtern reicht offenbar noch lange aus, doch die Firma müsse sich permanent um neue Förderstätten bemühen. Wegen des möglichen Nationalparks Donauauen strebt Hoffmann die vorzeitige Genehmigung einer Abbaustätte bei Oberhausen an. "Die Gemeinde ist nicht dagegen, sie verlangt aber etliche Auflagen", so Manfred Hoffmann. Die Vorgaben könne man weitgehend erfüllen, den Abbau hält er für verträglich. Zwei Jahre Vorlauf für eine Abbauerlaubnis seien heute üblich.

Die Kieselerdeförderung verschiebt sich ein bisschen nach Nordost. Im Raum Bergheim, Unterstall und Egweil sondieren die Hoffmann-Bohrgeräte den Untergrund, dort werden Vorkommen vermutet. Kieselerde schlummert bis zu 80 Meter tief im Juraausläufer. Aufzuspüren ist der weiße Stoff nur mit Bohrproben, seismische Technik reiche nicht aus.

Die Umsetzung des firmeneigenen DuroDrucks von Neuburg nach Wellheim ist nach Aussagen des Firmenchefs "sehr gut gelungen". Die Verlegung ist in der Neuburger Kommunalpolitik nicht gut angekommen, in Wellheim dagegen umso mehr. DuroDruck beschäftige 24 Mitarbeiter und wolle den Jahresumsatz von zuletzt vier Millionen Euro mit neuen Außenkunden für Bogen- und Akzidenzdruck steigern. 70 Prozent der Aufträge ordert die hauseigene Sonax in Form von Haftklebeetiketten.