Neuburg/Schrobenhausen
Geldsegen vom Freistaat

Landkreis und Gemeinden erhalten heuer rund 30 Millionen Euro als Schlüsselzuweisungen

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

−Foto: Janda, Stefan, Ingolstadt

Neuburg (sja) Ein deutliches Plus für den Landkreis und die Kreisstadt, ein satter Zugewinn für Burgheim, Einbrüche für Aresing und Bergheim: Fast 30 Millionen Euro fließen heuer als Schlüsselzuweisungen in die Kassen des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen und seiner Gemeinden.

Wer in den vergangenen Jahren einen wachsamen Blick auf seine Finanzen hatte, für den wird die Nachricht aus München am Freitag keine große Überraschung gewesen sein. Immerhin kalkulieren die Kämmerer in den Rathäusern und im Landratsamt längst mit den zu erwartenden Größen aus dem kommunalen Finanzausgleich - zumal sie das Geld dringend brauchen, um die steigende Kreisumlage zu bezahlen. Grund zur Freude dürfte die Mitteilung der Eichstätter Landtagsabgeordneten Eva Gottstein (FW) dennoch nicht in allen Gemeinden ausgelöst haben, wie ein Blick auf die Zahlen zeigt.

Vor allem Aresing und Bergheim müssen diesmal gewaltig Federn lassen. Hält sich der Rückgang in Aresing mit rund 150 000 Euro - von gut 510 000 auf etwa 360 000 - noch in Grenzen, verzeichnet die Gemeinde von Bürgermeister Tobias Gensberger gerade noch rund 64 000 Euro. Im Umkehrschluss bedeutet dieser niedrige Wert allerdings, dass es dem Ort zuletzt recht gut gegangen ist. Diese Tatsache dürfte auch die Verantwortlichen im Schrobenhausener Rathaus über die erneute Null bei den Schlüsselzuweisungen hinwegtrösten. Zum elften Mal in Folge geht die frühere Kreisstadt leer aus. Vorbei ist unterdessen die Nullrunde in Karlskron, das mit 32 000 Euro allerdings noch immer am zweitwenigsten Geld aus dem Finanzausgleich bekommt.

Ganz anders sieht es in Neuburg aus: Rund 6,58 Millionen Euro - und damit etwa 1,7 Millionen mehr als im Vorjahr - fließen aus München in die Donaustadt. Eine Summe, die dort angesichts der Mammutaufgaben der kommenden Jahre dringend benötigt wird. Bekanntlich steht unter anderem die Planung einer zweiten Donaubrücke auf der Agenda der Kreisstadt.

Sehr viel Geld braucht in den nächsten Jahren auch der Landkreis, unter anderem für den rund 35,5 Millionen Euro teuren Neubau der Paul-Winter-Realschule sowie den Neubau eines Schülerwohnheims für gut sieben Millionen Euro - beides in Neuburg. Dass diesmal beinahe 15 Millionen Euro in die Kreiskassen fließen, wird Landrat Roland Weigert (FW) mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen. Immerhin war ihm eine Erhöhung der Kreisumlage zuletzt verwehr geblieben.

Ebenfalls viele Projekte haben sich die beiden Donaumoos-Gemeinden Karlshuld und Königsmoos vorgenommen. Dass beide bei den Schlüsselzuweisungen annähernd auf dem Niveau des Vorjahres bleiben, wird den Verantwortlichen dort gelegen kommen. In Karlshuld darf Bürgermeister Karl Seitle mit 1,255 Millionen Euro (Vorjahr: 1,256 Millionen Euro) kalkulieren, in Königsmoos erwarten Rathauschef Heinrich Seißler und seine Finanzexperten diesmal 1,221 Millionen (1,39 Millionen), in verschmerzbarer Rückgang.

Groß ist die Freunde unterdessen in Burgheim. Die Marktgemeinde bekommt nach dem Einbruch im vergangenen Jahr, als es rund 50 Prozent weniger gab, diesmal wieder fast das Doppelte - zurück zum Niveau von 2016 also. In Zahlen ausgedrückt sind es fast 900 000 Euro, die Bürgermeister Michael Böhm hocherfreut zur Kenntnis nimmt. Auch dort warten große Aufgaben auf die Kommune. Ebenso wie im benachbarten Rennertshofen, das mit 911 000 Euro kaum Veränderungen verzeichnet. Ein Plus gibt es hingegen für Ehekirchen, das von 714 000 auf 953 000 Euro springt und damit auf Platz vier der diesjährigen Empfänger landet.

Zu den weiteren Gewinnern zählen Gachenbach mit 414 000 Euro (Vorjahr: 301 000), Langenmosen mit 152 000 Euro (59 000), Rohrenfels mit 413 000 Euro (458 000) sowie Waidhofen mit 451 000 Euro (418 000). Weniger Geld bekommen unterdessen die Gemeinden Brunnen mit 266 000 Euro (319 000) und Oberhausen mit 595 000 Euro (612 000). Ungefähr auf dem Niveau des vergangenen Jahres bleibt neben Karlshuld und Schrobenhausen auch die Gemeinde Weichering mit 266 000 Euro, nach 269 000 im Vorjahr.