Neuburg (r) Haben die Fußballer des FC Zell/Bruck etwa auf Granaten und anderen Sprengmitteln gespielt und trainiert? Die Stadt Neuburg lässt jetzt den Fußballplatz, alle Trainingsfelder und den Bereich um das Sportheim von Sprengmittelexperten untersuchen.
Nachdem der Standort im Zeller Eichele unmittelbar neben dem Militärflugplatz liegt, gebe es Hinweise, dass auch dort Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkriegs im Boden schlummern könnten, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.
Es sei zwar keine Gefahr in Verzug, doch die Stadt werde das in ihrem Eigentum befindliche Sportgelände demnächst von Experten mit Detektoren sondieren lassen. Der Stadtrat fasste dazu in nichtöffentlicher Sitzung einen entsprechenden Beschluss und stellte gleichzeitig Haushaltsmittel für die Bombensuche ein.
Zug um Zug sollen weitere Bereiche in Zell sondiert werden, "in erster Linie Örtlichkeiten mit Publikumsverkehr", so OB Bernhard Gmehling. Das gesamte Gebiet rund um den Flugplatz sei Verdachtsfläche. Bei konkreten Hinweisen "muss die Stadt aus Sicherheitsgründen aktiv werden."
Der Stadtwald im Brucker Forst bleibe weiterhin gesperrt, die Betretungsverbote hätten Bestand. Das staatliche Straßenbauamt lässt die Felder zwischen Flugplatzeinfahrt und Marienheim absuchen. Dort hat der Sprengmitteltrupp "mehrere Hundert Verdachtspunkte" geortet. Immer wieder taucht auch Altmetall im Boden auf, darunter Flugzeugteile, die 1945/46 von Anwohnern in Bombentrichter geworfen worden sind. Sozusagen als "Beifund" legte der Suchtrupp das Triebwerk einer Messerschmitt 262 frei, des weltweit ersten Düsenjägers, der 1944 von Zell aus als letzte "Geheimwaffe" gestartet war.
