Neuburg
Klasse 6e macht die 10 000 voll

Jubiläumsbesuch bei der Religionsausstellung – Starker Endspurt beginnt

26.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr
Schulklasse besucht religionsausstellung in neuburg, 10. 000 Besucher, 26. September 2017 −Foto: Rein, Winfried, Neuburg (Rein, Winfried)

Neuburg (r) Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Täglich laufen mehrere Führungen durch die Neuburger Religionsausstellung. Der große Run kommt wie immer zum Endspurt. Am Dienstag begrüßte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling die Klasse 6e des Descartes-Gymnasiums als 10 000. Besucher.

Die Buben und Mädchen waren aus dem Häuschen, dass sie als Gruppe zum Jubiläumsgast „gekürt“ worden sind. Referendarin Rebecca Kopietz durfte Blumensträuße und einen Katalog in Empfang und mit zur Schule nehmen. „Wir sind sehr interessiert an Heimatgeschichte und werden die Ausstellung noch intensiver betrachten“, sagte die junge Lehrerin.

Die Auswahl sei auch wirklich treffend gewesen, weil die Klasse mit ihren Schülern exakt die 10 000er Grenze überschritten habe, versichert Roland Thiele, Vorsitzender des Historischen Vereins. „Fürstenmacht und wahrer Glaube“ ist zum festen Bestandteil des Unterrichts geworden. Gestern schauten auch vierte Klassen der Neuburger Ostendschule in Schloss, Fürstengang und Hofkirche vorbei. Bei den Grundschülern gehe es natürlich nur um einfache elementare Inhalte, so Kurator Michael Teichmann.

Dazu gehöre der Besuch der Schlosskapelle mit dem Hinweis, dass es sich um die älteste evangelische Kirche in Deutschland handle. Abiturienten des Gymnasiums führen die Grundschüler durch die Religionsausstellung und lassen sie Fragebögen ausfüllen. Darin wird etwa nach dem Namen vom Martin Luther gefragt oder nach der Bezeichnung „der Bewegung, die Christentum von 1517 bis 1648 spaltete“.

Das Thema 500 Jahre Reformation ist im Unterricht präsent, „da bietet sich ein Besuch der Ausstellung regelrecht an“ findet Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Das intensiv vorbereitete Projekt mit rund einer Million Euro Kosten habe sich bereits gelohnt und Bewusstsein für die eigene Vergangenheit geweckt.

Der OB steigerte seine Kenntnisse über die Religionsgeschichte erheblich und führte mehrmals Gruppen durch die Räume mit 150 Leihgaben. Gestern schaute der Münchener Presseclub mit 17 Mitgliedern vorbei, am Nachmittag gab es eine Extra-Führung für Stadträte. Im Oktober wird die Schlagzahl noch zunehmen. Täglich melden sich Pfarrgemeinden, Historische Vereine und andere Vereinigungen insbesondere aus Leihgeber-Städten wie Höchstädt, Lauingen, Sulzbach-Rosenberg, Hilpoltstein oder Düsseldorf an. „Wer im Oktober geführt werden will, soll sich alsbald im Ausstellungsbüro anmelden“, rät Kurator Michael Teichmann.

In der „langen Nacht der Museen“ am 14. Oktober ist der Eintritt für alle frei. Am 5. November endet die Schau über die Reformation und Gegenreformation in Neuburg. Bis dahin wird Hauptorganisator Roland Thiele mit Herzblut und Humor noch etlichen Gäste die oft harte Religionspolitik der Pfalz-Neuburger Fürsten näherbringen. Ob man dann knapp 20 000 Besucher oder auch mehr hat, das wird er gelassen zur Kenntnis nehmen. „Fürstenmacht und wahrer Glaube“ könne man bereits als erfolgreiche Unternehmen des Historischen Vereins und der Stadt Neuburg bezeichnen. Der Aufwand sei nicht umsonst gewesen.