Neuburg
Fischergassler lassen sich die Laune nicht verderben

Posse um Führerscheine und TÜV-Prüfungen scheint ausgestanden - Spenden für den guten Zweck

18.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr
Die Fischergassler sagen Danke auf ihre Weise für ein gelungenes Fest wie insgesamt ein gutes Jahr, indem sie auch für Dritte wieder Gutes tun. −Foto: Heumann

Neuburg (lm) Es wurde doch noch ein gutes Jahr für die Fischergassler, schaute es vorübergehend auch ganz anders aus.

Und selbst die ganz wörtlich dunklen Wolken, die der Wetterbericht für den Tag des Fischergasslerfestes prognostizierte, verzogen sich. Jetzt sagte die nach alten Zunftregeln organisierten Bürgerinitiative wieder Dank auf ihre Weise.

 

Das fasziniert seit Jahr und Tag immer wieder: Die Fischergassler brauchten noch wollten je einen Zuschuss von der Stadt, wie auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling höchst anerkennend bestätigt, überraschen und erfreuen in steter Regelmäßigkeit mit dem niedrigsten Festbierpreis weit und breit, stellen unter diesen Vorzeichen eines der urigsten Feste ebenfalls weit und breit auf die Beine – und machen damit noch Gewinn! Und den teilen sie in ebenso schöner Regelmäßigkeit mit ihren emsigen wie engagierten Helfern, ohne die das ganze Unterfangen nicht so sicher und auf jeden Fall nicht so zünftig über die Bühne gehen könnte.

Und macht das Wetter nur halbwegs mit, gibt’s obendrein noch eine Spende für einen guten Zweck; dies waren heuer 300 Euro für die Tafel. Als Unterstützer wurden BRK, THW und Wasserwacht, die Feuerspucker von Spectaculum de diabolico und der Fanfarenzug teils mit einer Spende, wahlweise auch mit der Einladung zu einer Zillentour bedacht.

Um dieses Vergnügen auf der Donau hat es bekanntlich recht viel Verwaltungs-Aufregung gegeben – plötzlich sollten Führerscheine und TÜV-Prüfuingen für die Boote nötig sein. Die Posse scheint ausgestanden, auch wenn das neue, für Rechtssicherheit sorgende Satzungswerk noch nicht in trockenen Tüchern ist. Kurzzeitmitgliedschaften ist das Zauberwort. Überhaupt: Immer neue, immer mehr Auflagen machen es Ehrenamtlichen zunehmend schwer. Kerzenmeister – so heißt bei den Fischergasslern der Vereinsvorsitzende – Siya Ettenreich verkennt nicht, dass es auch in den eigenen Reihen Stimmen gab, die meinten, „es dann sein zu lassen“. Fand noch vor ein paar Jahren der komplette Genehmigungsbescheid samt den verkehrsrechtlichen Anordnungen auf drei Seiten Platz, sind daraus zwischenzeitlich respektable 16 geworden. Noch ist das Ganze von den rein ehrenamtlich Aktiven zu stemmen.

Zu deren ureigensten Art der Vorbereitung gehört obligatorisch schon die Wallfahrt traditionsgemäß am 1. Mai zum Fischerkreuz auf dem Finkenstein. Auch sportlich scheint das Fürbitten ein wenig geholfen zu haben. Beim Fischerstechen auf der Donau musste man sich nur dem ob seiner Standfestigkeit auf schwankender Zille beeindruckenden Stecherkönig Johannes Kugler aus Stepperg geschlagen geben. Von jenem kann übrigens auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling sein ganz wörtlich wie doppelt feuchtfröhliches Liedchen singen. Nämliches trug sich zu: Zu schon etwas vorgerückter Stunde auf dem Fischergasslerfest haute Kugler Gmehling an, er solle doch mal bei den Steppergern zu einem Stechen, dort freilich nach französischen Regeln, antreten. Der OB willigte ein unter der Maßgabe, dass auch Rennertshofens Bürgermeister dazu antritt. Keine drei Tage später – im Originalton Bernhard Gmehling nun: „Anruf von Kugler, der Georg Hirschbeck macht’s. Die Folgen des Alkohols sind brutal.“