Neuburg
Familiärer als in der Familie

Integrationshort des Vereins Frühförderung feiert 20-Jähriges

25.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling dankt dem Verein für die unersetzliche Arbeit der Frühförderung in Neuburg (von links): der Vorsitzenden Maria Habermeyer, Hortleiterin Zenta Kaltenberger und der für die Gesamtleitung verantwortlichen Eva Zett. - Foto: Heumann

Neuburg (lm) Ein familienähnlicher Rahmen ist der Anspruch des seit 45 Jahren Pionierarbeit in Neuburg leistenden Vereins Frühförderung. Und so fiel auch das 20-Jährigen des Integrationshorts familiär aus.

25 Jahre hatte sich das entscheidend auch aus der eigenen Gruppenarbeit heraus entwickelte Konzeption von Förderung und Integration beim Verein im eigenen Kindergarten bewährt, als 1997 die Idee reifte, das spezielle Angebot und all die in den Jahren gesammelten Erfahrungen auch auf das Grundschulalter zu übertragen.

Der Bedarf dafür ist enorm, "wir könnten sofort zwei weitere Gruppen aufmachen", stimmt es Hortleiterin Zenta Kaltenberger ein wenig traurig, Eltern abweisen und vertrösten zu müssen. Aber räumlich ist man an seinen Grenzen. Und an sich ist der Standort hier an der Oskar Wittmann-Straße ideal: direkter Nachbar der städtische Kindergarten auf der einen Seite und die Parkschule nur die eine Straßenseite entfernt. Den nicht allein räumlich integrativen Charakter lobte nachdrücklich auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, die Arbeit des Vereins sei "unersetzlich für die Stadt".

32 Kinder, zehn davon mit erhöhtem Förderbedarf aus den verschiedenen Grund- und Förderschulen werden seitdem ab Schulschluss bis spätestens 17.30 Uhr hier betreut, in den Ferien hat der Hort bereits ab 8 Uhr geöffnet. Die Leitung obliegt einer Sozialpädagogin, jede der zwei Gruppen wird von zwei Erzieher beziehungsweise Heilerziehungspfleger und einer Berufspraktikantin betreut. Gerade für die Integrationsarbeit greifen auch verschiedene Fachdienste, Psychologen wie Therapeuten. "Partizipation, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung sind die wesentlichen Prinzipien der pädagogischen Arbeit", erläutert Hortleiterin Kaltenberger. Eigeninitiative, Eigenverantwortung sind gefragt, und gelegentlich geht's hier familiärer her als in den Familien daheim, aber gerade da greift immer wieder die Arbeit der Frühförderung. Der Tag bot dann gleich den schönsten Anschauungsunterricht, wie der Hort-Alltag so aussieht. Seilspringen, Sackhüpfen, Riesenseifenblasen und Hula Hoop - hier darf man noch so richtig Kind sein. Aber man soll die alten Dinge nicht unterschätzen, weiß Zenta Kaltenberger, Seilspringen etwa verlangt eine gehörige Portion an Koordination, da schaue manch toller Fußballer zunächst wieder ziemlich alt aus. Zwischenzeitlich tobt eine richtige Rekordschlacht im Hort - aktuell sind's 237 Sprünge!

Es wird aber auch gewerkelt und gezimmert. Und so entsteht im Hort-Garten gerade wieder eine neue Hütte, ganz nach den Plänen der Kinder und echt handmade! Es gilt der Dreiklang: sich einbringen, sich auch durchsetzen können, sich aber auch einfügen können. Für jedes Problem eine individuelle Lösung finden, hat sich Zenta Kaltenberger als Ziel gesetzt. Das Ziel, die Leute an dem Tag gut zu unterhalten, löste die Jazz-Art-Band gleich mal prima ein.