Neuburg
Ab sofort läuft der Probeaufstau

Kraftwerksbetreiber strebt in Bergheim ab 2019 Mehrausbeute an

09.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:40 Uhr

Am Kraftwerk Bergheim wird ab sofort geringfügig höher aufgestaut. Es handelt sich um einen Probebetrieb zur Stauzielerhöhung. ‹ŒArch - foto: r

Neuburg/Bergheim (r) Der Test zur Stauzielerhöhung von Kraftwerksbetreiber Uniper läuft: In Bergheim ist der Stausee der Donau um zehn Zentimeter angehoben worden. In den beiden kommenden Wochen folgen weitere 20 Zentimeter, um das beantragte höhere Stauziel darzustellen.

Es handle sich um einen Probebetrieb, dessen Ergebnisse in das Genehmigungsverfahren einfließen werden, sagt Thomas Assenbrunner, Sprecher des Landratsamtes. Messpegel sollen Veränderungen des Grundwasserpegels anzeigen.

Auch Uniper erwartet sich von dem mehrwöchigen Probeaufstau Erkenntnisse. Danach soll die Genehmigung beantragt und im Winter 2017/18 die Nachrüstung der Wehrklappen erfolgen. Ab Frühjahr 2019 soll am Kraftwerk Bergheim um 50 Zentimeter höher aufgestaut werden. Der Betreiber rechnet mit einer Mehrausbeute von elf Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr - der Hauptgrund für den höheren Aufstau. Anliegergemeinden wie Bergheim und Rennertshofen haben bereits ihre Ablehnung signalisiert. Die offiziellen Stellungnahmen folgen im Zuge des Genehmigungsverfahrens. Im Stadtbereich Neuburg wird sich ein halber Meter höherer Wasserstand durchaus bemerkbar machen. Die Kiesbank vor der Insel werde großflächig erhalten bleiben und der Donaustrand im Norden bleibe unbeeinträchtigt, versichern die Uniper-Vertreter. Der Höherstau werde sich zehn Kilometer lang von Bergheim bis Bittenbrunn auswirken.

Im Neuburger Stadtrat lösen die Veränderungen keine Begeisterung aus. Die Sorge gilt vor allem möglichen Grundwasserschwankungen. Nachteile für Hauseigentümer und privates Eigentum müssten ausgeschlossen werden, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Wenn durch die regenerative Energie Wasserkraft mehr Stromerzeugung erreicht werden, bedeute dies auch "einen ökologischen Gewinn".