Neuburg
Einsatzkräfte proben den Ernstfall

Brände, eine Gasexplosion, Vermisstensuche und Hilfe für Verletzte standen auf dem Programm

22.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:38 Uhr

Die Feuerwehr holte bei der Übung die „Verletzten“ aus dem Gebäude, nachdem eine Gasexplosion und ihre Folgen simuliert wurde.

Neuburg (ahl) Ein Großaufgebot von THW, Feuerwehren und BRK absolvierte am Samstag eine Übung in Neuburg, Stepperg und Obermaxfeld. Von Gasexplosion über Brandeinsätze auf der Donau mit Vermisstensuche, Hochwasser abpumpen bis zur Ölsperre reichten die vielfältigen Aufgaben, die zu bewältigen waren.

Elf THW-Fahrzeuge und vier Boote aus Neuburg, München und Freising sowie diverse Wagen und Großpumpen des Technische Hilfswerk HCP (High Capacity Pumping) Bayern mit den Ortsverbänden Nabburg, Forchheim und Pfaffenhofen, drei Feuerwehreinsatzfahrzeugen aus Neuburg und Stepperg, das BRK Neuburg mit zwei Fahrzeugen und die Wasserwacht Neuburg mit insgesamt mehr als 100 Einsatzkräften waren im Einsatz. Dazu kamen natürlich etliche Beobachter – schließlich geht es bei Großübungen darum, Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gruppen zu trainieren, Mannschaft und Führungskräfte zu fordern und mögliche Fehlerquellen zu entlarven, wie Fachberater Tobias Pallmann vom THW erläuterte. Nicht einmal er wusste vorab genau, was die Aktiven erwartete. Das von der THW-Führung entworfene Szenario war weitgehend geheim, um den Lerneffekt zu fördern, was Kreisbrandrat Erwin Pfleger mit „macht absolut Sinn“ kommentierte.

Während die geplante Notstromeinspeisung in das öffentliche Stromnetz wegen Personalengpass beim Stromversorger auf einen neuen Termin verschoben werden musste, begann die Alarmübung Gasexplosion auf dem leerstehenden Wenger-Anwesen in Obermaxfeld planmäßig. „Fünf Personen vermisst“, lautete die Anweisung an die Atemschutzträger der Feuerwehr Neuburg, die als erste ins Wohnhaus eindrangen und im Schlafzimmer, gleich neben dem Eingang das erste Mal fündig wurden. Der Mann war durch die Decke des Obergeschosses durchgebrochen, entsprechend war der Einsatzort präpariert worden – mit Schäden, wie sie von Gasexplosionen verursacht werden.

Ein zweites Opfer holten die Einsatzkräfte aus dem Container mit Abbruchmaterial, in den das verwirrte Opfer (so die Regieanweisung) auf der Flucht gestürzt war. Max war ansprechbar, weshalb Rainer Machel vom BRK und seine beiden Kolleginnen permanent mit ihm sprachen – beruhigend, aufmunternd und immer wieder fragend, wie er sich fühle.

Besondere Vorsicht war für die Rettungskräfte im Obergeschoss geboten, wo sie Gefahr liefen, selber durch die marode Decke zu brechen. Hier waren weitere zwei Opfer zu bergen, während in der Scheune die Suche weiter lief. „Eine Person geht noch ab“, schallte es über den Hof. Ob tatsächlich fünf oder nur vier Vermisste zu finden waren, blieb vorerst Geheimnis der Einsatzleitung. Erst am Ende der Übung war klar, dass die fünfte Person tatsächlich nicht mehr im Haus war. Den THW-Leuten oblag es schließlich, das einbruchgefährdete Gebäude abzustützen.

Das Donauufer neben der Schlösslwiese hatte sich das THW HCP Bayern für die jährliche Großübung ausgewählt. Die HCP-Kräfte mit ihren Hochleistungspumpen – deutschlandweit gibt es acht Module – werden bei Hochwasserkatastrophen eingesetzt.

Vom Spätnachmittag bis tief in die Nacht hinein war die Donau spektakulärer Schauplatz mehrerer Übungen mit Bränden auf Fähren, Bergung Verletzter und Vermisstensuche, zunächst bei Tageslicht, dann unter erschwerten Bedingungen in der Dunkelheit. Rundum positive Bilanz zogen die Verantwortlichen am nächsten Tag. „Es lief super, den Zeitplan haben wir eingehalten und die Zusammenarbeit klappte einwandfrei“, sagte Zugführer Christoph Schiele, den die Abendübung selbst sehr beeindruckt hatte.