Neuburg
Eine virtuelle Karte für die Heimat

Netzwerktreffen im Auenzentrum Neuburg und Eichstätt sollen möglichst vollständig auf "Web Maps" erscheinen

22.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:17 Uhr

Foto: Katrin Poese

Neuburg (kpo) Karten im Internet, die Informationen über öffentliche Einrichtungen, Sehenswürdigkeiten oder Geschäfte enthalten, sind keine besondere Neuheit mehr. Das Problem sei allerdings, so erklärte Siegfried Geißler, Geschäftsführer des Auenzentrums, dass diese Informationen auf viele Anbieter verstreut und unvollständig seien.

Deswegen hatte er verschiedene Projektgruppen aus der Region am Freitagnachmittag ins Schloss Grünau eingeladen. Das Ziel: Alle sollen an einem Strang ziehen und die Region auf virtuellen Karten, sogenannten "Web Maps", möglichst vollständig abbilden.

Die Vorteile einer solchen Karte seien groß, erklärte Josef Lasslop, dessen Verein "Neuburg erleben" sich gerade in der Gründung befindet. "Was auf einer regionalen Internetkarte abgebildet ist, hat die Chance, im analogen Leben wiederentdeckt zu werden." Damit zeige man Jugendlichen, die sich die Karte auf ihren Smartphones anschauen können, dass in der Region keineswegs nichts los sei. Man trage dazu bei, den Konsum vor Ort zu halten und mache die Region auch für Gäste attraktiver. Die Karte soll die Menschen über den Umweg des Internets wieder mehr in die analoge Welt locken und sie ihre Heimat mit offenen Augen erkunden lassen.

Die Schüler eines P-Seminars am Eichstätter Willibald-Gymnasium sehen das genauso. "Wir sind Jugendliche. Wer sollte da denn besser eine App erstellen können als wir", fragte Schülerin Lisa Hochthanner. Die App, ein Programm, das auf Smartphones läuft, soll in Zusammenarbeit mit dem Neuburger Projekt entstehen. Die Schüler wollen ihre Idee bis Frühling 2017 selbst verfolgen und dann in die Hände ihrer Nachfolger geben, damit das Angebot immer aktualisiert und weiter gepflegt wird. Ein paar markante Punkte konnte man auf der gezeigten Karte schon erkennen: Der Gasthof "Trompete" in Eichstätt war zu sehen und auch Neuburger Busrouten sind schon als bunte Linien eingearbeitet.

Ganz im Sinne der Vernetzung stellte Siegfried Geißler anschließend die App "Donau erleben" vor, die das Auenzentrum entwickelt hat. Die Inhalte des Informationszentrums im Schloss Grünau kann man mit ihr in anderen Sprachen abrufen, auch Hinweise zu den Wanderwegen im Auwald sind enthalten.

Wolfram Remlinger vom "Virtual Innovation Forum" ging noch einen Schritt weiter. Sein Verein beschäftigt sich mit virtuellen Realitäten, die man über spezielle 3D-Brillen tatsächlich betreten kann. Pilotprojekt ist die "Virtuelle Landesfestung Ingolstadt", in der die teilweise gar nicht mehr existierenden Anlagen im 3D-Modell nachgebildet sind. Thomas Bauer, ebenfalls vom VI-Forum, fasste treffend zusammen: "Es ist super, dass solche Geschichten im Ehrenamt oder in P-Seminaren angegangen werden, um zu zeigen: Das ist alles kein Hexenwerk."