Neuburg
Eine Eisenbahnlandschaft in Spur H 0

Modellbahnfreunde bauen neue Stationen und Strecken – Erfolgreiche Ausstellung

30.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Koordination ist gefragt: Die Modelleisenbahnfreunde sind dabei, in ihrem Vereinsheim eine umfassende Bahnlandschaft aufzubauen. Einen ersten Blick darauf gab es zur Ausstellung am Wochenende - Foto: r

Neuburg (r) Draußen rauschen die Triebwagen der Agilis-Regionalbahn vorbei, drinnen im alten Bahnwärterhäuschen rollt der gleiche Zug im Maßstab 1:87 über Mini-Gleise. Die Neuburger Modelleisenbahnfreunde haben in ihrer Weihnachtsausstellung ein richtiges Eisenbahn-Drehkreuz aufgebaut.

Die jährliche Ausstellung fand ein gutes Echo, mehrere Hundert Besucher schauten im Vereinsheim vorbei. Die Tombola mit 400 von Firmen gesponserten Preisen war am späten Sonntagnachmittag so gut wie abgeräumt. „Der Aufwand hat sich gelohnt“, so das Fazit von Vereinschef Andreas Fink.

Seit 1997 treffen sich die knapp 30 Aktiven im alten Bahnwärterhäuschen am Neuburger Bahnhof. Mit dem „Prellbock“ legen die Eisenbahnfreunde sogar ein eigenes Vereinsmagazin auf.

Die Urdonautalbahn zwischen Rennertshofen und Dollnstein auf Spur N (Maßstab 1:160) hat der Verein mittlerweile eingelagert. Der Nachbau mit den Mauerner Höhlen, dem Rennertshofener Bahnhof oder der Firma Kettlitz hatte heuer beim Rennertshofener Marktfest seine Bewunderer gefunden. Bei Gelegenheit werde die stillgelegte Bahn weiter vervollständigt, sagt Manfred Klein. Jetzt aber sei Spur 0 angesagt. Die neue Anlage haben die Aktiven des Vereins auf eine stabile Plattform gestellt – Holzbau als Basis und Korkunterlage für die Gleise.

Der Bahnhof deutet bereits seine Konturen an, bald sollen Landschaften, Häuser, Straßen, Autos und Figuren dazukommen. Ein Gewerbegebiet sei geplant und auf einer großen Freifläche soll eine ganze Stadt entstehen. Die Züge rollen auf drei Ebenen. Wenn es sein muss, fahren zehn Loks und Waggonreihen gleichzeitig. Die komplizierte digitale Steuerung erfordert Koordinationsvermögen, um „Entgleisungen“ zu vermeiden.

Allein der Nebenbahnhof verfügt über sechs Gleise (Märklin und Gleichstrom) mit sechs Metern Länge. Darauf fahren Züge aus nahezu allen Epochen. Epoche eins, so der Jargon der Modelleisenbahner, vertritt zum Beispiel ein Zug der Königlich-Bayererischen Staatsbahn aus dem Jahr 1890. Daneben fährt auch ein moderner ICE oder ein langer Günterzug mit Kesselwaggons, die aus dem Reparaturwerk Unterhausen stammen könnten. Ein Autozug transportiert klar erkennbare Audis und Volkswagen. Und die gelbweiße Agilisbahn dreht ihre Runden. „Agilis musste sein“, sagt Manfred Klein. Zur nächsten Ausstellung in einem Jahr erwartet die Besucher also eine vielfältige Bahnlandschaft. Etliche Hundert Arbeitsstunden wird sie den Modellbahnfreunden abverlangen. Aus Kostengründen wird soviel wie möglich im Eigenbau gefertigt.