Neuburg
Ein kritischer Begleiter der Sozialpolitik

Sozialverband VdK ehrt langjährige Mitglieder - Landesverband hat 7000 Verfahren vor Sozialgerichten bestritten

15.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr
Ziemlich von Anfang an dabei und all die Jahre aktiv beim VdK: Barbara Schnell wurde für 65 Jahre Mitgliedschaft von der Vorsitzenden Karola Schwarz besonders geehrt. −Foto: Heumann

Neuburg (lm) Den Wert langjähriger Mitgliedschaft weiß der VdK mit seinen gut 2000 Mitgliedern allein auf Ortsebene in Neuburg durchaus zu schätzen. Am Samstag ehrte der Sozialverband wieder viele seiner besonders treuen Mitglieder.

Ortsvorsitzende Karola Schwarz ließ zu diesem Anlass kurz die markantesten Stationen des VdK, mit über 650 000 Mitgliedern allein in Bayern durchaus auch eine politische Macht im Lande, Revue passieren. Eine Frau im Geriatrie-Treff kannte die allermeisten davon noch aus eigener Erfahrung. 65 Jahre ist Barbara Schnell zwischenzeitlich beim VdK, nur wenige Jahre nach dessen Gründung auf Orts- und Kreisebene war sie schon zu dem Sozialverband gestoßen, nahm all die Zeit aktiv im Leben innerhalb der Gemeinschaft teil und fehlte auch am Samstag nicht, wo ihr natürlich eine besondere Ehrung zuteilwurde.

Das Bundesversorgungsgesetz, eine der ganz zentralen Forderungen des VdK, zeigte erste Wirkung bei den zahllosen Betroffenen, als Barbara Schnell Mitglied wurde. 20 Jahre sollte es dann währen, bis auch die jährliche Anpassung der Kriegsopferrenten, ähnlich der anderen Renten, durch war. Ein Meilenstein in der Sozialpolitik zweifelsohne 1974 das neue Schwerbehindertengesetz und wiederum gut 20 Jahre später schließlich die Pflegeversicherung, die erst heuer eine Novellierung und weitere Verbesserung gerade auch für Demenzkranke erfuhr, wobei die Umsetzung in der Praxis speziell in Bayern durchaus noch Wünsche offen lässt. Auch am Zustandekommen der höheren Mütterrente 2014 fühlt sich der VdK "maßgeblich beteiligt."

Trotz schöner Erfolge, es bleibe genügend zu tun, der VdK, so Schwarz, tue gut daran, ein "hartnäckiger wie kritischer" Begleiter in der Sozialpolitik zu bleiben. Es sei Tatsache , dass die soziale Klammer sich immer weiter öffne. Ganz wichtig, "weil es für 60 Prozent der Menschen hierzulande gar keine Alternative gibt": keine Schwächung, sondern eine Stärkung der gesetzlichen Rente.

Dass der VdK stets ganz praktisch für seine Mitglieder da und aktiv ist, belegen drei Zahlen vom Landesverband. 71 000 Anträge auf Sozialleistungen, 25 000 Widersprüche und über 7000 Verfahren vor Sozialgerichten wurden allein 2016 wieder beackert. Dass neben all der Arbeit auch die gesellige Seite nicht zu kurz kommt, dafür war am Samstag DJ Sepp Eichinger die beste Gewähr.

Geehrt wurden für 20 Jahre Mítgliedschaft Helga Arbter, Maria Babel, Brigitte Eder, Rosina Fiedler, Jürgen Fischer, Margit Herrmann, Rosemarie Kempf, Karl Klöpfer, Rosi Mödl, Christa Muzik, Herbert Neumaier, Rita Niederhofer, Annemarie Schrap, Josef Springer, Friedrich Wallesch und Helga Zitzelsberger.

30 Jahre halten dem VdK die Treue Roland Angerer, Manfred Drewsky, Rosi Erdenreich, Adolf Reichart, Wilhelm Stegmann, Babette und Julius Talmon-Gros sowie Heidrun Wunderlich.