Neuburg
Ein Stück Agrargeschichte fällt

Abriss der BayWa-Silos läuft - Neue Technikhalle für vier Millionen - Zufahrt gelöst

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Sie dienten seit der Nachkriegszeit als Anlaufstelle der Landwirte in Neuburg - die Silos der BayWa in Feldkirchen. Jetzt räumt ein Bagger den Komplex ab. - Foto: r

Neuburg (r) Mit dem Abbruch des alten BayWa-Lagerhauses im Neuburger Stadtteil Feldkirchen fällt ein Stück Agrargeschichte. Ein Bagger mit 20-Meter-Ausleger reißt seit Montag die Riesen-Silos ein. Das Bürogebäude ist bereits 2017 verschwunden.

Die markanten Gebäude im Süden der Stadt waren seit den 60er Jahren Anlaufstelle für die Landwirte aus dem Altlandkreis Neuburg und darüber hinaus. Im Sommer steuerten nonstop Getreidebauern die Lageradresse in der Augsburger Straße an. Auch das Bahngleis direkt nebenan ist genutzt worden. Mittlerweile haben die Silos ausgedient, die Agrarsparte der BayWa befindet sich in Neuburg auf dem Rückzug. Der Dienstleistungs- und Agrarkonzern setzt auf Schwerpunkte, "denn die Agrarsparte kann nicht mehr an jedem Standort vertreten sein", sagt BayWa-Manager Jonas Steib (München). Die Zentralisierung zwingt die Landwirte dazu, längere Wege in Kauf zu nehmen, zum Beispiel nach Schrobenhausen oder Rain am Lech.

Die BayWa stellt sich in Neuburg neu auf und verstärkt die Landmaschinentechnik. Deshalb entsteht auf dem Gelände in Feldkirchen gerade eine Werkstätte für die gut ausgelastete Landmaschinen- und Lkw-Technik. Das Projekt kostet rund vier Millionen Euro und soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. Die BayWa-Vertreter sehen eine "deutliche Stärkung des Standortes Neuburg".

Aus Sicherheitsgründen plant der Bauherr einen zwei Meter hohen Stahlgitterzaun um die Neubauten. Der Zaun dient als Abgrenzung zum Baustofflager und als Schutz gegen Diebstahl und Vandalismus. Im Sommer 2017 erwischte die Polizei auf dem BayWa-Gelände vier Rumänen, die aus abgestellten Lastzügen 1600 Liter Dieselkraftstoff abgezapft hatten.

Weil der benachbarte Penny-Markt mit eingezäunt werden soll, würden die Schrebergärtner und der Modelleisenbahnverein Probleme bekommen, zu ihrem Gelände zu gelangen. Ein Fußweg führt von der Augsburger Unterführung zum alten Bahnwärterhäuschen, dem Vereinssitz, doch das reicht den Modelleisenbahnern nicht. Die BayWa hat jetzt Abhilfe geschaffen und zwischen Penny-Markt und der Firma Richard Schulz eine neue geschotterte Zufahrt für Kfz gebaut. Von dieser Lösung hatten die Stadtpolitiker im Bauausschuss die Genehmigung für die Einzäunung abhängig gemacht.