Neuburg
Donaubrücke und den Campus "kriegen wir hin"

Horst Seehofer versichert dem Landkreis weiter seine Unterstützung Am Nationalpark hält er fest

12.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

"Langsam, Freunde" - Horst Seehofer (links) dämpft den Applaus, der beim CSU-Delegiertentreffen immer wieder aufbrandete. Ungeachtet der Mammutaufgabe im Bundesinnenministerium will sich der Ingolstädter Politiker weiterhin um die Region und den Kreis Neuburg-Schrobenhausen kümmern. - Foto: r

Neuburg (r) "Ich bleibe dabei." Den Nationalpark Donauauen hat Horst Seehofer noch nicht aufgegeben. Der bayerische Ministerpräsident, der heute auf dieses Amt verzichtet, bezeichnet sich weiterhin als "glühender Verfechter" eines Nationalparks Donauauen.

Dieses Projekt ist seine Idee, und eine Begründung dafür findet man wohl in der Jugendzeit Horst Seehofers. "Ich bin in der Ingolstädter Parkstraße direkt an der Donau aufgewachsen", erzählt er von Abenteuern auf Kiesbänken und im Auwald "und wie wir uns in der Strömung, damals noch ohne Staufstufen, donauabwärts treiben lassen haben." Der Fluss und seine verbliebenen Auen seien ein wunderschöner Naturraum, und den gelte es zu erhalten.

Ein Nationalpark könne auch kleiner sein, so Horst Seehofer, "er muss ja nicht gleich von Kelheim bis Donauwörth gehen." Die Pflege einer intakten Natur und Landschaft in der Heimat werde von der Bevölkerung in Umfragen stets an erster Stelle genannt.

Einen Nationalpark Donauauen könne man auch als "ökologisches Gegengewicht" zum Bau einer zweiten Donaubrücke in Neuburg sehen. Dass "eine so dynamische Stadt mit 30.000 Einwohnern" bessere Verkehrswege und einen zweiten Flussübergang benötige, daran lässt der 68-jährige CSU-Politiker schon seit Jahren keinen Zweifel. "Ich bin glücklich, dass sich die klare Mehrheit der Neuburger für die Ostumfahrung mit Donaubrücke entschieden hat." Die Stadt müsse jetzt Planung und Genehmigungsverfahren vorantreiben, die staatlichen Behörden unterstützen sie dabei. "Und ich werde auch dafür sorgen, dass Neuburg Geld für dieses Projekt bekommt", verspricht Horst Seehofer.

Als verankert sieht er ferner zwei weitere Zukunftsprojekte der Stadt Neuburg: Hochschul-Campus und Auflösung der Asylunterkunft. "2020 ist mit dem Asylheim in der Donauwörther Straße Schluss, das ist vereinbart", so Seehofer. Die Stadt müsse bei der alternativen Unterbringung mithelfen. "Und den Campus kriegen wir auch hin." Mit seinem Ministerrat hat der Regierungschef den Neuburger Ableger der Technischen Hochschule Ingolstadt heuer besprochen und abgesegnet. Wie berichtet, wird das Gesamtprojekt mit Hochschulreinrichtungen und Studentenwohnungen auf 100 Millionen Euro geschätzt.

Bei seinem Abschied als Heimatabgeordneter für Neuburg-Schrobenhausen in Schönesberg blickte Horst Seehofer dankbar auf 28 Jahre in der Bundespolitik und neun Jahre als Ministerpräsident zurück: "Wer hätte anfangs gedacht, dass ich so hohe Ämter in Deutschland und Bayern ausüben darf."

Der CSU-Parteichef bedankte sich mehrmals für die Unterstützung der Basis. Er erinnerte an den Einsatz für Ortsumgehungen, den Erhalt von Ämtern und den Kampf gegen Stromtrassen: "Ich kann ihnen versprechen, die Monstertrassen kommen nicht."

Nun gehe er im Bundesinnenministerium mit acht Staatssekretären und zwei Dutzend zugeordneten Behörden an die Arbeit: "Mir war noch nie eine Aufgabe zu groß." Sein Landtagsmandat gebe er nun zurück, so Horst Seehofer, aber er werde sich auch weiterhin um den Landkreis kümmern: "Ich stehe weiter zur Verfügung."