Neuburg
Die Karawane zieht los

Fünf Energieberater stehen bereit Das Kamel als Symbol für wenig Verbrauch

21.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Stadtpolitiker und Energieberater starteten in Neuburg-Nord die Energiekarawane. Mit dabei (v.l.) Dritter Bürgermeister Johann Habermeyer und Zweiter Bürgermeister Rüdiger Vogt. Initiiert wurde die Aktion von Birgit Bayer-Kroneisl (5.v.l.) von der Stadtverwaltung. - Foto: Hamp

Neuburg (DK) "Energie-Karawane" nennt sich ein Projekt, mit dem ab sofort bis Anfang März in Neuburg-Nord interessierte Hausbesitzer eine kostenlose Beratung bekommen können, wie sie ihr Haus umbauen könnten, um deutlich Energie einzusparen. Das nützt dem Geldbeutel, aber auch der Umwelt.

Schon vor zehn Jahren wurde bundesweit festgelegt, dass bis 2020 vom klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) 30 Prozent weniger in die Luft geblasen werden soll. Doch diese hehren Ziele wanken. In Neuburg aber wurde im Bereich Klimaschutz schon viel getan. So wurde beispielsweise das Nahwärmenetz ausgebaut, das überschüssige Abwärme aus Betrieben im Grünauer Industriegebiet in Wohnhäuser leitet. Nach Neuburg-Nord kann es aber wegen der Donau nicht kommen. Um auch hier Hausbesitzern den Energiespargedanken näher zu bringen, hat die Leiterin der Neuburger Stabsstelle "Umwelt und Agenda 21", Birgit Bayer-Kroneisl, das Projekt "Energiekarawane" gestartet. Ausgebildete und zertifizierte Energieberater werden in den kommenden zwei Wochen alle im Telefonbuch eingetragenen Hausbesitzer in dem Gebiet vom Mühlenweg bis zum Geißgarten anrufen und einen Termin vereinbaren, wenn dies gewünscht wird. Wer nicht im Telefonbuch steht, aber gerne eine Beratung hätte, der möge beim städtischen Umweltamt, Telefon 553 36, anrufen. Der Name "Energiekarawane" stammt aus Rheinland-Pfalz, von wo man ihn sich ausgeliehen hat. Dort wurden derartige Aktionen schon 85-mal sehr erfolgreich durchgeführt.

Zur Auftaktveranstaltung in der Sparkassengeschäftsstelle Nord in der Ingolstädter Straße begrüßte vergangenen Samstag Zweiter Bürgermeister Rüdiger Vogt (CSU) seinen Amtskollegen, Dritten Bürgermeister Johann Habermeyer (Freie Wähler) sowie Stadträte, darunter Umweltreferent Heinz Schafferhans, Birgit Bayer-Kroneisl, die Energieberater Petra Goschenhofer, Kerstin Hundsdorfer Hans Hille und Helmut Spitzer. Beraterin Petra Herzog konnte krankheitsbedingt nicht kommen. Vogt kündigte an, weitere Gebiete in die Energiekarawane mit einzubeziehen, wenn die jetzt angelaufene Aktion erfolgreich sein wird. Nach Kurzansprachen von Heinz Schafferhans, dem Sparkassenvertreter Thomas Hafner und dem Vertreter der Stadtwerke, Markus Knoll, erklärte Birgit Bayer-Kroneisl das Verfahren, das auch in Ingolstadt und Schrobenhausen durchgeführt wird. In Schrobenhausen hätten mehr als zehn Prozent der angesprochenen Hausbesitzer die Beratung angenommen, was eine hervorragende Quote sei angesichts der nur knapp zwei Prozent im ganzen Bundesgebiet. Im Anschluss stellten sich die Energieberater vor.

Und dann ging man über die Straße zu einem echten Kamel, das dort mit umgehängten Werbeschildern für die Aktion auf die "Karawane" wartete. Kamelführer Ferdinand Lehnert aus Schrobenhausen betreut dort in seinem Stall unter besten Bedingungen drei Tiere, die zum Teil aus aufgelösten anderen Ställen stammen. Als Symboltier für das Energiesparen ist ein Kamel bestens geeignet. Mit Kamel Cleo zog nun die Karawane durch die Jahnstraße zum Geißgarten und machte Halt an drei Häusern, die schon energiegedämmt sind. So am Haus von Bernhard Fischer, Jahnstraße 6 und 6 ½, von Jürgen Kiefer, Jahnstraße 20 ½ und am Fünf-Parteien-Mietshaus im Geißgarten 11 der Baufirma Bergmüller. Alle drei Hausbesitzer gaben bereitwillig Auskunft über die Baumaßnahmen und waren stolz auf den erzielten Spar- und Wohlfühleffekt, der dadurch gewonnen wurde. Auch auf den Umweltfaktor wurde natürlich deutlich hingewiesen. Freilich kosten die Baumaßnahmen Geld. Wie man mit seinen vorhandenen Mitteln und eventuell günstigen Krediten sein Haus umbauen könnte, das zu erklären sind nun die Energieberater unterwegs - und zwar kostenlos.