Neuburg
Die AWO wird behindertengerecht

Umbau des Gebäudes am Spitalplatz Räume werden heller und freundlicher 100 000 Euro Kosten

29.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:22 Uhr

Was soll wo hin? AWO-Kreisvorsitzender Horst Winter mit den beiden Architektinnen Bettina Darmawan und Dagmar Koch (v.l.), die sich nun an die Ausführungsplanung machen.

Neuburg (DK) Die Arbeiterwohlfahrt will in ihrer Geschäftsstelle am Spitalplatz moderner werden. Das etwas angestaubte Interieur soll raus. Freundlich, hell und zeitgemäß sollen die Räume werden. Zwei Architektinnen planen. Im kommenden Frühling soll die Einweihung stattfinden.

Horst Winter, Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO), hat sich gestern mit den Planerinnen Dagmar Koch und Bettina Darmawan getroffen, um die weiteren Schritte abzusprechen. Der Umbau ist genehmigt, jetzt geht es an die Ausführungsplanung, anschließend an die Ausschreibung. "In zweieinhalb bis drei Monaten können wir dann anfangen", sagt Dagmar Koch vom Münchener Architekturbüro Neurokoin.

Vorsitzender Horst Winter will weniger eine Geschäftsstelle - die soll es mit einem Büroarbeitsplatz auch weiterhin geben - vielmehr soll es eine Art Begegnungszentrum werden. 320 hauptamtliche Mitarbeiter hat die AWO im Landkreis und ebenso viele Ehrenamtliche. Und deshalb soll die Zentrale am Spitalplatz attraktiver werden. "Wir wollen das offener gestalten, es soll neues Mobiliar rein und dann wollen wir eine behindertengerechte Rampe am Vordereingang." Dort scheitern bislang Rollstuhlfahrer an den baulichen Gegebenheiten. Am Hintereingang wird es eine Automatiktüre geben, die ebenfalls Menschen mit Behinderung Rechnung tragen soll.

Was wird der Umbau kosten? "100 000 Euro", sagt der Vorsitzende, "und das bezahlt die Arbeiterwohlfahrt selbst". Und Horst Winter wäre nicht Horst Winter, wenn ihm nicht gleich ein paar Ideen vorschwebten, was man noch alles machen könnte. "Eine Essensausgabe zweimal wöchentlich für Bedürftige wäre möglich", denkt er schon mal laut. "Die Küche ist jetzt im Keller. Die kommt nach dem Umbau nach oben", erzählt er weiter. Und dann werden die beiden Planerinnen die Räume neu aufteilen. Es wird eine Art Vortragsraum mit Beamer und Leinwand geben. "Wir haben hier mit der entsprechenden Bestuhlung Platz für 40 bis 50 Leute", erklärt der Vorsitzende. Da wären Schulungen für Mitarbeiter der AWO ebenso möglich, wie Teamsitzungen für andere Vereine und Organisationen. Man könnte auch Kurse für Senioren anbieten, um die mit Computer, Handy, Internet und I-Pad vertraut zu machen. Der Seniorenclub könnte sich regelmäßig treffen und auch die Seniorengymnastik wäre nach der Umgestaltung ein Angebot.

Für den Kreisvorsitzenden ist klar, auch die Arbeiterwohlfahrt muss die Werbetrommel rühren, um Mitglieder zu gewinnen und im öffentlichen Bewusstsein präsent zu sein. Bastelstunden für Kinder, Senioren und Jugendliche könnten eine Bindung schaffen, Spielenachmittag die AWO-Geschäftsstelle stärker etablieren. Der sozialen Zielsetzung der Arbeiterwohlfahrt entsprechend wären auch Nachhilfeunterricht für Schüler und Auszubildende denkbar. Nicht zuletzt will Winter im Keller des Gebäudes, das der Arbeiterwohlfahrt gehört, einen offenen Treffpunkt einrichten. Zielgruppe ist in diesem Fall die Jugend.

Der soziale Gedanke soll auch bei den Umbauarbeiten immer mitschwingen. "Den Abbau macht die Integra für uns", berichtet Winter. Die unterstützt als gemeinnützige Gesellschaft Menschen mit psychischen Erkrankungen.