Neuburg
Der Seele auf der Spur

24.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:09 Uhr

"Alles ist Energie": Pianistin Irina Kornilenko und Esoterik-Coach Matthias Hodel-Elfeldt gastierten in Hessellohe. - Foto: Heumann

Neuburg (lm) Freie pianistische Klänge und esoterische Schwingungen für den, der sie verspüren wollte, verband ein Abend im Schlösschen Hessellohe. Mindestens so sehr wie um das Hören ging es da auch um das Spüren.

So erklärte es der eigens mitgereiste Coach eines sich ganzheitlichen Methoden verschrieben Instituts. Es gab Textpassagen aus der legendären Rede des Häuptlings Seattle aus dem Jahr 1854 – oder dem, was man heute dafür halten mag. Der Seele auf der Spur waren nicht nur die Musik, sondern auch Passagen aus den Upanishaden: altindische Weisheitslehre in Häppchen zur esoterischen Selbstfindung. So lehrt denn auch der Coach in Hessellohe, dass es entscheidend auf die Intuition ankomme, es gehe um die oft verschütten Quellen in einem selbst. Schließlich sei alles Energie, und deshalb habe auch alles eine Schwingung. Ein weites Feld für das empfängliche Gemüt: Ob diese Schwingungen harmonisch sich vereinen oder in einem Wellensalat enden, möglichst auf Vedanta-Spuren gar in Einklang mit der Weltseele gelangen?

 
Musik, keine Frage, tut sich da leichter. Intuitiv-Musik nennt Irina Kornilenko das, was sie spielt. Jeden Abend klinge ihr Konzert anders, es sei eben eine Frage der Schwingungen im Raum. Was Irina Kornilenko wirklich kann, schließlich steht die russische Pianistin am Beginn einer nach oben weisenden Karriere, bleibt an diesem Abend eher verborgen. 20 Jahre klassische und hörbar vor allem romantische Musik liefern genügend Rüstzeug. Und was sich heute offensichtlich Intuitiv-Konzert schimpft, kennt man als Tastenimprovisation vom Barpiano bis zur Kirchenorgel.

Aber es ist das wohlverstanden gute Recht an so einem Abend, ganz intuitiv hören zu dürfen, was man will, oder auch das, Originalzitat: was seine Seele für einen tun könne.