Neuburg
Der Name "Sonnenhügel" bleibt

Stadtrat gegen Änderung beim Kindergarten OB vereidigt Max Rucker

21.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Foto: Winfried Rein

Neuburg (r) Der neue Kindergarten im Baugebiet West wird weiterhin "Sonnenhügel" heißen. Der Stadtrat entschied sich gestern, den Namen der bestehenden Einrichtung im Ostend beizubehalten. Die Frauenunion der CSU hatte den Namen "Isabella Braun" vorgeschlagen.

Nach der Jugendschriftstellerin (1815 - 1886) war die Förderschule in Bittenbrunn benannt worden. Den zusammengefassten Schulen gab der Kreistag den Namen "Dr. Walter-Asam-Schule". Die alte Bezeichnung war damit hinfällig. Im Stadtrat bedauern alle Fraktionen das Verschwinden des Namens Isabella Braun, doch den neuen Kindergarten will man dennoch nicht umbenennen. Erzieherinnen und Elternschaft plädieren für "Sonnenhügel" als eingeführten Namen, der beim Spatenstich für den Drei-Millionen-Bau bereits festgelegt worden war.

Das Plenum stimmte mit 24:2 für "Sonnenhügel". Gleichzeitig ist die Tendenz erkennbar, die Namen Isabella Braun und auch Bernhard Mazillis - ein Förderer der Stadt - nicht gänzlich aufzugeben. Als Schulnamen seien sie "zu Unrecht verschwunden", erinnerte OB Bernhard Gmehling an die Kreistagsentscheidung. "Das Andenken muss lebendig gehalten werden", so Matthias Enghuber (CSU). Den Hinweis von Bettina Häring (FDP), der Grundschule am Englischen Garten den Namen von Isabella Braun zu geben, beantwortete der Oberbürgermeister mit dem Votum der Schulfamilie: "Sie ist vehement dagegen". Jetzt soll geklärt werden, ob die Mittelschule diesen Namen annehmen will. CSU-Stadträtin Elfriede Müller schlägt vor, die künftige Zufahrt zur neuen Paul-Winter-Schule nach Isabella Braun zu benennen.

Heimatpfleger Roland Thiele skizzierte das Leben von Isabella Braun, deren Denkmal im Englischen Garten "verloren" und abseits stehe. Man müsste es in den Schulbereich holen und gelegentlich im Unterricht thematisieren. "Wenn diese Hausaufgaben gemacht sind, dann können wir uns eine adäquate Ehrung überlegen", so der Heimatpfleger.

In einem formellen Beschluss erkennt der Stadtrat die 125 Ganztagsplätze im "Sonnenhügel" an. Nach dem Umzug im September 2017 betreuen die Erzieherinnen drei Vormittags- und zwei Ganztagsgruppen. Kinder ab zweieinhalb Jahren werden je nach Platzangebot auch aufgenommen. Die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund wird fortgesetzt.

Mit Max Rucker ist der Stadtrat wieder um ein bekanntes Gesicht reicher. Der parteifreie Bauunternehmer, für Anita Kerner nachgerückt, ist gestern von Oberbürgermeister Bernhard Gmehling vereidigt worden. Das Baureferat wird er allerdings nicht übernehmen, darum kümmert sich nun der 3. Bürgermeister Hans Habermeyer. Zweifel an seiner zeitlichen Verfügbarkeit zerstreute er mit dem Hinweis, "mit voller Kraft" das Thema Bauen und Sanierung anzugehen.

Die fünf SPD-Stadträte sehen sich bei der Referatsverteilung zu kurz gekommen und stimmten dagegen. "Die Freien Wähler sind schon gut bedient", urteilte Fraktionssprecher Horst Winter. Für die Freien dagegen ist es "logisch und konsequent", dass Hans Habermeyer Baureferent wird, so Klaus Brems.

Max Rucker zieht in den Kultur-, Werk- und Partnerschaftsausschuss ein. Anita Kerner bleibt beratendes Mitglied im Arbeitskreis "Städtepartnerschaft Neuburg-Sète".