Neuburg
Landkreis greift in der alten Kaserne zu

Der Kauf des Gebäudes IX vom Bund ist abgeschlossen - Untersuchungen der maroden Liegenschaft laufen an

13.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr
Baufällig, aber voller Potenzial: Der Landkreis hat das sogenannte Gebäude IX der ehemaligen Lassigny-Kaserne in Neuburg gekauft. Ein konkretes Konzept dafür gibt es zwar noch nicht, wohl aber jede Menge Ideen. −Foto: Janda

Neuburg (sja) Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hat das sogenannte Gebäude IX der ehemaligen Lassigny-Kaserne samt Umgriff vom Bund gekauft. Dem entsprechenden Notarvertrag stimmte der Kreisausschuss in nicht öffentlicher Sitzung zu.

Damit könnte die lang ersehnte Verbesserung der Infrastruktur rund um das Landratsamt in Neuburg Realität werden. Ein konkretes Nutzungskonzept gibt es allerdings noch nicht, wie Landrat Roland Weigert gegenüber unserer Zeitung betont.

 

"Wir haben bestimmte Pläne im Hinterkopf", versichert der FW-Politiker, der sich von der Immobilie vor allem eine Möglichkeit erhofft, die zum Teil beengte Situation im nahen Landratsamt etwas zu entschärfen. Das Gebäude IX, für das der Kreis Weigert zufolge eine "niedrige Summe" an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben überweisen muss, befindet sich gerade mal etwa 50 Meter vom Verwaltungssitz entfernt und grenzt direkt an das Domizil des Kreisjugendrings. Möglich wären durch diese Nähe unter anderem zusätzliche Büros, "eine gewisse Reserve für die Zukunft also", sagt der Kreischef. Wäre da nicht der beklagenswerte Zustand des Gebäudes, der eine rasche Lösung unmöglich macht.

"Wir haben bestimmte Pläne für das Gebäude im Hinterkopf."

Landrat Roland Weigert

 

Weil die Immobilie arg in die Jahre gekommen ist und sogar als einsturzgefährdet gilt, geht ohne eine Notsicherung erst mal gar nichts. Aus diesem Grund sollen nun die Fachleute des Landratsamtes die nötigen Schritte prüfen. Danach kann sich der Landrat vorstellen, die Flächen vorerst als Lager zu nutzen - zumindest bis ein finales Konzept vorliegt. Ein Abriss ist unterdessen kein Thema, denn das Gebäude - so marode es auch ist - steht unter Denkmalschutz. Dass das auch eine Sanierung und Umnutzung nicht gerade vereinfachen würde, kommt noch dazu.

Schneller könnte es unterdessen mit einer Verbesserung der Infrastruktur funktionieren. Da die Verkehrswege rund um die Behörde recht eng sind, denkt Weigert über eine zweite Zufahrt zum Mitarbeiterparkplatz nach. "Wenn wir dort hinten eine Mauer wegnehmen, wäre eine Zufahrt von der Donauwörther Straße aus möglich", erklärt er und betont: "Ich will da hinten so wenig Fahrzeuge wie möglich haben." Nur ungern erinnert sich Weigert an einen Unfall vor gut zehn Jahren als ein Bus dort beim Wenden eine Frau schwer verletzte. Mit einer zweiten Zufahrt wäre ein solcher Vorfall aus seiner Sicht vermeidbar. "Dafür brauchen wir aber ein qualifiziertes Konzept", warnt der Hausherr vor Schnellschüssen.

Gleiches gilt für das Gebäude VI, das gleich neben der jetzt erworbenen Immobilie liegt. "Wir sind dran", sagt Weigert, der sich dort eine Lösung für die sogenannten Klassen für Kranke vorstellen kann. Wie berichtet, ist die Beschulung der Patienten der Neuburger Kinderklinik eine Pflichtaufgabe, für die es in den Kliniken St. Elisabeth aber keinen Platz mehr gibt. Aus Sicht der Kreisverwaltung wäre das Gebäude VI, das derzeit ebenfalls noch im Eigentum des Bundes ist, die beste Lösung, politisch ist diese aber umstritten. Bis Jahresende sollen weitere Untersuchungen folgen, dann dürfte auch der Preis feststehen.