Neuburg (sja) Für das Trinkwasser in zahlreichen Haushalten im Raum Neuburg gilt weiterhin ein Abkochgebot. Zwar haben die Stadtwerke am Wochenende damit begonnen, das mit Fäkalbakterien verunreinigte Leitungsnetz zu chloren, also zu desinfizieren.
Bis auf Weiteres raten die Behörden allerdings zur Vorsicht. Viele Bürger haben unterdessen eine andere Lösung gefunden und sind auf Mineralwasser umgestiegen. In einigen Supermärkten im Neuburger Stadtgebiet ist es deshalb am Wochenende sogar vorübergehend zu Engpässen gekommen.
Wie berichtet, erwarten die Behörden frühstens Ende der Woche eine Entwarnung. Am Freitagnachmittag hatte das Landratsamt wegen der Verunreinigung des Leitungsnetzes mit sogenannten Enterokokken ein Abkochgebot erlassen und gleichzeitig mit der Stadtverwaltung eine Warnung an die Bevölkerung herausgegeben. Davon betroffen sind rund 30 000 Menschen in einem Großteil des Neuburger Stadtgebiets sowie aus der kompletten Gemeinde Oberhausen und dem Rohrenfelser Ortsteil Ballersdorf – kurzum: alle Haushalte, die ihr Wasser vom Werk im Sehensander Forst beziehen. Davon ausgenommen sind sämtliche Neuburger Stadtteile nördlich der Donau; das dortige Wasser kommt aus dem Bittenbrunner Brunnen. Und auch Kunden der Arnbachgruppe sind ausgenommen, diese versorgt über die beiden Brunnen bei Weichering die Haushalte in Grünau, Heinrichsheim, Rödenhof, Rohrenfeld, Maxweiler, Zell, Bruck, Marienheim und Fleischnershausen.
Alle anderen Bürger im betroffenen Gebiet sollen ihr Trinkwasser vor Benutzung mindestens drei Minuten lang abkochen. Nur so ist eine Magen-Darm-Erkrankung sowie bei geschwächten Menschen, bei Kindern und bei Senioren sogar eine Lebensbedrohung zu verhindern. Laut Mitteilung des Gesundheitsamt ist das Leitungswasser für Zähneputzen, Duschen und die tägliche Morgentoilette auch im nicht abgekochten Zustand unbedenklich. Die Verunreinigung in Neuburg schätzt die Behörde als relativ gering ein.
