Neuburg
Streit um Klinikclowns beigelegt

Sepp und Kerstin Egerer sollen ehrenamtlich mitwirken - Elisabeth Hagn wird neue Juze-Leiterin

15.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Eierkuchen gab es nicht, aber bei der Verabschiedung von Sepp und Kerstin Egerer (Mitte) nach ihrer Kündigung im Jugendzentrum haben sich die Wogen zwischen ihnen und dem KJR um Geschäftsführer Guido Büttner (links) offensichtlich geglättet. −Foto: Schanz

Neuburg (DK) Der Streit um die Klinikclowns zwischen dem Kreisjugendring und den Egerers ist beigelegt. Das Projekt bleibt am Jugendzentrum angesiedelt, dessen Träger der KJR ist. Sepp und Kerstin Egerer sollen als Clowns ehrenamtlich weiter mitwirken. Elisabeth Hagn wird Juze-Leiterin.

"Wir behalten die Klinikclowns", berichtet Guido Büttner, Geschäftsführer des Kreisjugendrings Neuburg-Schrobenhausen, von den Ergebnissen der KJR-Vorstandssitzung am Donnerstagabend. Die bunte Truppe, die wöchentlich kleine Patienten in der Neuburger Kinderklinik zum Lachen bringt, bleibt damit am Jugendzentrum angesiedelt, als Teil der Jugendarbeit. "Sepp Egerer ist das Gesicht der Klinikclowns, zusammen mit Kerstin. Beide sind herzlich eingeladen, weiter ehrenamtlich mitzumachen", erklärt Büttner.

Und was sagt Sepp Egerer dazu? "Der KJR erarbeitet ein Konzept und das hören wir uns an. Wenn uns das taugt, machen wir weiter", antwortet der langjährige Leiter des Jugendzentrums und lange unangefochtene Oberclown. Er sei bereit, weiter mitzumachen. "Hauptsache, es geht weiter."

Anlass für den Streit waren Überstunden ( wir berichteten ). Sepp Egerer als Ex-Juze-Chef und seine Nachfolgerin Kerstin häuften Stunden an, weil sie mit den Klinikclowns - als Projekt des Jugendzentrums - viel um die Ohren hatten. Daraufhin hatten die beiden kreativen Köpfe angeregt, die Clowns aus dem Juze auszugliedern und als eigenen Verein weiterzuführen. Ehrenamtlich. Mit diesem Plan, den sie schon ausgefeilt hatten, stießen sie die Verantwortlichem im KJR-Vorstand vor den Kopf. Es gab Streit. Woraufhin die Egerers beide im Juze kündigten. Der Ärger hatte für einigen Wirbel gesorgt. Nun scheinen die Wogen wieder geglättet.

"Wir wollen ein Konzept schaffen, für eine Schnittstelle zwischen den Ehrenamtlichen und den drei Hauptamtlichen im Jugendzentrum", erklärt Büttner. Die Jugendlichen sollen weiterhin wöchentlich in die Kinderklinik. Sepp und Kerstin Egerer sollen dabei sein. Außerdem seien die Beiden weiterhin als Referenten in der Jugendleiterausbildung aktiv - nur eben als Selbstständige.

Die Leitung des Jugendzentrums geht in die Hände von Elisabeth Hagn. Die Neuburgerin, die vorher bei der Arbeiterwohlfahrt in der Betreuung von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen eingesetzt war, soll ab Januar ihren neuen Chefposten einnehmen. "Sie verantwortet dann letztlich das Projekt Klinikclowns am Jugendzentrum mit", so Büttner.

Kreisjugendring einigt sich mit Thumann - Pfadfinder klagen

Neuburg (szs) Der Kreisjugendring Neuburg-Schrobenhausen sieht von einer zivilrechtlichen Klage gegen seinen ehemaligen Geschäftsführer Alois Thumann ab. Wie der Nachfolger als Geschäftsführer, Guido Büttner, auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt, haben sich beide Seiten außergerichtlich geeinigt. "Wir sind bei diesem Thema durch", sagt Büttner. Einzelheiten zu der Einigung würden zu einem späteren Zeitpunkt noch bekanntgegeben, derzeit sei man dabei, eine entsprechende Mittelung zu formulieren. "Der rote Faden der Einigung wird noch kommuniziert", so der Geschäftsführer, der sich erleichtert zeigte, die Sache beenden zu können - so auch Thumann: "Ich will das abschließen. Die Einigung ist da." Mehr will er dazu nicht mehr sagen.

Wie berichtet, hatte Thumann im Januar einen Strafbefehl erhalten: Wegen Untreue in vier Fällen mit einer Schadenssumme von 45 000 Euro wurde er von einem Gericht zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Das war die strafrechtliche Seite des Falles. Zivilrechtlich hatte der Kreisjugendring darauf gedrängt, den entstandenen Schaden - dem Vernehmen nach eine noch höhere fünfstellige Summe - ersetzt zu bekommen. Bei einer Zivilklage hätte der KJR die Maximalforderung stellen können. Nun gab es eine Einigung.

Nicht befriedet ist unterdessen der Gerichtsstreit zwischen Thumann und den Neuburger Pfadfindern. Bei Jugendhausbelegungen wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt. Hier geht es laut Pfadfinder-Verein um eine Streitsumme von über 40 000 Euro. "Hier ist viel offen, was ausgestritten werden muss", sagt Thomas Raba, der Vorsitzende des Vereins, gegenüber unserer Zeitung. Im Februar steht nun ein Prozess vor dem Zivilgericht an. Ebenfalls verantworten muss sich laut den Pfadfindern Thumanns einstige rechte Hand beim Kreisjugendring. "Wer hat wirklich Schuld? Das muss geklärt werden", sagt Raba. Weil zwei einstige KJR-Mitarbeiter in das Verfahren involviert seien, sei eine Einigung bisher deutlich erschwert gewesen. Das Zivilgericht muss nun Licht in den Fall bringen.