Neuburg
Ein Schutzengel für Markus Söder

Besuch auf dem Weihnachtsmarkt - Zusage für Uni-Campus - Nationalparkentscheidung naht

18.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr
söder besucht neuburger Weihnachtsmarkt 18. Dezember 2017 −Foto: Rein

Neuburg (r) "Wie fühlt man sich im Seehofer-Land?" Markus Söder bleibt beim Kurzbesuch am Neuburger Weihnachtsmarkt natürlich keine Antwort schuldig. Für die Stadtpolitiker formuliert er eine frohe Botschaft: "Wir werden an allem festhalten, was Seehofer für Neuburg auf den Weg gebracht hat."

Neuburg kennt der Finanz- und Heimatminister als Schlossherr ganz gut. Auf dem Weg von Nürnberg nach München legt er eine Visite am Schrannenplatz ein. Zwischen Glühwein und diversen Fotowünschen bleibt Raum für den Wunschkatalog von Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.

Da wäre das Thema Campus und Uni-Ableger. An den Planungen für den Wissenschaftsstandort Neuburg werde festgehalten, versichert der designierte Ministerpräsident. Das Wissenschaftsministerium arbeite an einem langfristigen Konzept. Neuburg solle eine starke Filiale der Technischen Hochschule Ingolstadt bekommen. "Es geht nicht nur um zwei, drei Lehrstühle, hier soll sich vielmehr etwas entwickeln", sagt Markus Söder.

Bayern müsse noch stärker um Studenten werben und Innovation anbieten, "und zwar nicht nur in Nürnberg, Erlangen und München". Der Campus Neuburg sei fest vorgesehen, "und vielleicht werden es mehr als 1500 Studenten".

Bei der zweiten Donaubrücke mit Ostumfahrung bleibe es bei den mit Verkehrsminister Joachim Herrmann getroffenen Vereinbarungen. Wie berichtet, soll die Stadt das Verkehrsprojekt in Vorleistung planen und realisieren, bis der Freistaat Bayern die Umgehungsstraße in Sonderbaulast übernimmt. "Wir brauchen diese Ostumfahrung dringendst", erklärt OB Bernhard Gmehling seinem Parteifreund.

Bei der Ausweisung eines möglichen Nationalparks Donau-Auen äußert der OB eher Zweifel. Markus Söder dagegen nicht: "Ein Nationalpark kann eine schöne Sache sein und bringt langfristig Vorteile." Er kündigt eine rasche Entscheidung an, im ersten Quartal 2018 soll der Standort festgelegt werden. Nebenbei bemerkt er, das Thema "war die Idee von Horst".

Hoffnung auf eine rasche Aufstufung zum Oberzentrum macht Markus Söder den Neuburgern nicht. Er empfiehlt das Konzept der Regionalzentren, die zum Vorteil auch des Umlandes arbeiten sollen. Die kleineren Donaustädte wie Lauingen, Dillingen und Günzburg sollen sozusagen im Ganzen von Mittel- zu Oberzentren ernannt werden. Aber wenn Neuburg einmal Universitätsstadt sei, so Markus Söder, "dann kommen wir vielleicht nicht mehr daran vorbei". Der Gast bleibt eine Stunde am Weihnachtsmarkt, unterhält sich mit Anselmo und Christian Plancker über Schnitzkunst und Südtirol. Aus dem Sortiment der Grödener spendiert ihm der Oberbürgermeister einen Schutzengel. "Kann man gut gebrauchen", findet der "Staatsgast", der es nach der Kabinettssitzung am heutigen Dienstag etwas ruhiger angehen will. Den CSU-Parteitag wertet er als großen Erfolg, weil er "zwei Signale gesendet hat". Zum einen sei zwischen CDU und CSU wieder ein vernünftiger gemeinsamer Weg gefunden worden und zum anderen habe die CSU-Spitze eine "starke gemeinsame Formation gefunden".

Beim Roten Kreuz kauft sich der Minister einige Weihnachtslose. Nach einigen Nieten ("fängt schon gut an") bleibt ein Kleinpreis übrig: Markus Söder entscheidet sich für Duftkerzen.

Seine Wünsche für 2018 formuliert er präzise: Gesundheit, dass die Tochter ihr Abitur schafft und dass der Club in die Bundesliga aufsteigt. Der FC Ingolstadt solle es auch schaffen, "denn beide Vereine haben es nicht immer leicht". Auf dem Neuburger Weihnachtsmarkt fühlt er sich - im Gegensatz zur Großstadt - durchaus wohl: "Hier sind weniger Preußen unterwegs."