Neuburg
Konjunktur für Fahrraddiebe

Häufung an Fällen Teure Marken und E-Bikes im Visier Einbruch in Spezialgeschäft ungeklärt

21.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Neuburg (DK) Wieder ein Fahrraddiebstahl: In Weichering entwendete ein Unbekannter ein teures Markenrad. Es ist einer von zahlreichen Fällen in den vergangenen Monaten. Sind professionelle Banden für die Serie verantwortlich? Die Neuburger Polizei kennt die Problemlage.

Der aktuelle Fall liest sich wie so viele Polizeimeldungen im Laufe eines Jahres: Ein bisher unbekannter Täter hat zwischen dem 4. und dem 18. Oktober ein versperrt abgestelltes, schwarz-grünes Fahrrad der Marke Cube im Wert von rund 1200 Euro aus dem Carport eines Wohnhauses Am Anger in Weichering gestohlen. Die Polizei Neuburg bittet um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer (08431) 6 71 10.

Es ist einer von mehreren Fällen in den vergangenen Monaten. Serien von Fahrraddiebstählen sind nichts Ungewöhnliches. Vor ein paar Jahren war dafür ein jugendlicher Serientäter verantwortlich, der wahllos Radl mitnahm. Doch diesmal sind offenbar gezielt Markenräder oder E-Bikes im Visier der Täter. Schlösser und Ketten stören die Diebe dabei anscheinend wenig. Das Vorgehen wirkt professionell.

Allein in den vergangenen Wochen trudelten einige ähnliche Polizeimeldungen ein (wir berichteten): Beim Neuburger Volksfest verschwanden teure E-Bikes. Ende August wurde ein 800 Euro teures Mountainbike der Marke Haibike in der Oskar-Wittmann-Straße in Neuburg entwendet. Anfang September wurde in Rain ein teures E-Bike der Marke Scott gestohlen, das versperrt am Dehner abgestellt war. Ebenfalls in Rain ist am 7. Oktober ein Herrenrad der Marke Cube verschwunden, das gesichert am Bahnhof gestanden hatte. Ein hochwertiges lilafarbenes BMX stahl ein Unbekannter in der Nacht auf 9. Oktober in Hatzenhofen Am Sprösselbach. Die Liste ist nicht vollständig - verdeutlicht aber die Häufung an solchen Fällen.

Das Problem ist bei der Polizei bekannt. "Genau dafür haben wir zwei Fahrradsachbearbeiter", erklärt Polizeichef Norbert Bachmaier. Die Beamten seien mit anderen Dienststellen vernetzt und tauschten sich aus. "Dabei recherchieren wir sehr wohl, ob Tätermuster zusammenpassen." Professionelle Banden, die oft aus dem Ausland operieren, kommen durchaus als Täter in Frage.

Der größte Fahrraddiebstahl geschah im April dieses Jahres: Einbrecher entwendeten 17 Fahrräder im Verkaufswert von 45 000 Euro bei einem Fachhändler in der Ingolstädter Straße. Die Ganoven bohrten einen Fensterrahmen an, bauten eine komplette Scheibe ohne Scherben heraus und suchten sich im Laden ganz gezielt die teuersten Modelle, darunter acht Elektro-Fahrräder. Der offensichtlich sehr professionelle Einbruch wurde bis heute nicht aufgeklärt.

Bachmaier rät Fahrradbesitzern dazu, ihre Radl niemals unabgesperrt irgendwo stehen zu lassen. Wer eine Garage oder einen Keller hat, sollte seine Räder lieber dort verstecken. "Was man nicht sieht, weckt auch keine Begehrlichkeiten", sagt der Neuburger Polizeichef.