Neuburg
Einbruchserie in Vereinsheime endet mit Verurteilung

15 Monate auf Bewährung und 300 Sozialstunden für arbeitslosen 39-Jährigen

26.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Neuburg (vb) Seine Vorliebe für Vereinsheime ist ihm zum Verhängnis geworden: Zwischen November 2015 und Ende März dieses Jahres hat ein 39-Jähriger aus dem Landkreis in vier Vereinsheime und einen Bürocontainer eines Wertstoffhofs eingebrochen - bis er auf frischer Tat ertappt wurde.

Nun wurde er am Amtsgericht Neuburg zu 15 Monaten auf Bewährung und 300 Sozialstunden verurteilt.

Die Polizei hatte schon bald erkannt, dass der Mann immer nach dem selben Muster vorging: Stets handelte es sich um freistehende Gebäude, meist etwas abseits der Ortschaften gelegen, und immer griff er nachts zu. Nachdem ein Abgleich des Fingerabdrucks in der DNA-Datenbank erfolglos verlaufen war, setzte die Polizei andere Maßnahmen ein: Es wurden technische Sensoren in mehreren Vereinsheimen installiert, die bei Bewegungen Alarm schlugen - und als der Täter dann im März sein Unwesen im Burgheimer Fliegerheim trieb, da war es soweit. Die Polizisten griffen zu und verhafteten den 39-Jährigen.

Mit Finger- und Schuhabdrücken von den anderen Tatorten konnten ihm die vier vorangegangen Einbrüche nachgewiesen werden - die er gestern auch allesamt einräumte. Sein erstes Opfer war im November der SV Sinning. Hier hebelte der Einbrecher ein Fenster auf und versuchte - ohne Erfolg - einen Safe zu öffnen. Ohne Beute zog er von dannen, hinterließ jedoch einen Sachschaden in Höhe von 1500 Euro. Ende Dezember dann schlug er beim SV Bertoldsheim zu. Hier gelangte er über die Haupteingangstür in die Räume. Mit einem Messer, das er dort auffand, leerte er einige Sparschweine, in denen er 360 Euro Bargeld fand. 140 Euro entwendete er aus einem Geldbeutel, außerdem ließ er einen Laptop mitgehen. Ohne Beute verließ der 39-Jährige den Wertstoffhof Hatzenhofen, wo er im Januar ein Fenster eingeschlagen hat. Der Schaden belief sich auf 500 Euro. Ende Februar dann wurde der Schäferhundeverein an der Burgheimer Oggermühle sein nächstes Opfer, hier fand er lediglich eine Schreckschusspistole ohne Munition, die für die Hundeausbildung verwendet wird. Überführt wurde er letztlich im Fliegerheim - wo er einen Schaden am Haus in Höhe von 500 Euro anrichtete, weil er ein Fenster gewaltsam geöffnet hatte.

Der 39-Jährige ist gelernter KfZ-Mechaniker und hat dann einige Jahre auf dem Bau gearbeitet. Wie lange er denn nun schon arbeitslos sei, wollte Richterin Celina Nappenbach von ihm wissen. "Ich weiß nicht so genau", erwiderte er. "Schon länger. Drei Jahre oder so." Auf Nachfrage der Richterin erklärte er, dass er seitdem keine Arbeit mehr gefunden habe, die angebotenen Jobs seien alle weiter weg gewesen. "Und ich bin ja nicht mobil." Staatsanwältin Sandra Braun forderte für den einmal vorbestraften Angeklagten eine Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten. Verteidiger Stefan Roeder plädierte auf eine Bewährungsstrafe, ohne einen konkreten Antrag zu stellen.

Richterin Celina Nappenbach verurteilte den 39-Jährigen schließlich zu 15 Monaten auf Bewährung und 300 Sozialstunden. "Das ist nicht der FC Bayern, dessen Türen und Fenster Sie kaputtgemacht haben, die Vereinsverantwortlichen haben daran finanziell zu kauen. Geld ist bei Ihnen nicht viel zu holen, aber Zeit haben Sie ja, da können Sie wenigstens mit den Sozialstunden etwas für die Gemeinschaft tun."