Neuburg
Büffet und Tanz nach scharfen Schüssen

JVA-Beamte aus 35 Standorten trafen sich zum Wettbewerb in Hepberg und Neuburg

21.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

 

Neuburg (lm) Gewehre gibt es nicht mehr, die Pistolen sind im Schrank. Zumal im Jugendjustizvollzug wie in Herrenwörth haben Waffen nichts mehr zu suchen. Dem sportiven Ehrgeiz freilich tut dies keinen Abbruch – zumal wenn man Ausrichter des Vergleichsschießens der Bayerischen JVA-Bediensteten ist.

Bereits zum 50. Mal fand dieser zwei Tage lang ausgefochtene Wettbewerb statt, Neuburg wurde die Ehre der Jubiläumsveranstaltung zuteil. Justizminister Winfried Bausback selbst hatte eine Schützenscheibe gestiftet, lange war die Liste der Ehrengäste, die begrüßt sein wollten. In Justizkreisen gilt die Veranstaltung als höchst angesehen, dienstliche Ertüchtigung wie der kameradschaftliche Ausgleich sind dabei gleichermaßen bedeutsam, wie der Neuburger Anstaltsleiter Ernst Meier-Lämmermann und Ministerialdirektor Frank Arloth zum Ausdruck brachten. Verbundenheit bekundete nicht minder die politische Seite, Landrat Roland Weigert, Oberbürgermeister Bernhard Gmehling wie der Landtagsabgeordnete Karl Straub als Vorsitzender des Anstaltsbeirates.

Alexandra Geiger als Vorsitzende der Betriebssportgemeinschaft blieb es vorbehalten, das von Kolpinghaus-Wirt Manfred Enzersberger vorbereitete, den kompletten kleinen Saal einnehmende Buffet zu eröffnen. Zwischen historisch und ganz modern bewegte sich der gesellige Rahmen zur Siegerehrung, mit der Band „Much & more“ einerseits und „Ottheinrichs Fröhlichem Gesindel“ auf der anderen Seite, Businen-Klänge hatten den Abend eingeleitet. In Neuburg wurde letztlich nur gefeiert und die Sieger mit ihren Pokalen geehrt, für die Wettkämpfe wich man auf die Standortschießanlage in Hepberg aus. Die Resonanz im Jubiläumsjahr übertraf alle Erwartungen; hatte man im Vorfeld mit um die 250 Teilnehmern gerechnet, waren es am Ende 320 von den 35 bayerischen JVA-Standorten, dazu auch Gäste von der Bundeswehr und den immer wieder als Gastgeber fungierenden Feuerschützen.

Geschossen wurde – jeweils Einzel, Kombi und Mannschaft – mit G36-Gewehren auf die 100-Meter-Distanz und auf 20 Meter Entfernung mit der Pistole. Dabei, so die Beobachtung des langjährigen Werkdienstleiters in Herrenwörth, dem Schreinermeister Josef Reil, wurden diesmal überdurchschnittlich gute Ergebnisse erzielt.

Herausragend waren dabei alle drei vorderen Plätze bei Pistole Herren durch die Vertreter der JVA Niederschönenfeld, die in dieser Disziplin auch die Mannschaftswertung gewannen, als bester Neuburger belegte Albert Meier hier Rang vier. Und gleich noch einmal Niederschönenfeld, das im kommenden Jahr den Wettbewerb austragen wird: Ivonne Kaiser war die Beste bei den Damen mit dem Gewehr.