Neuburg
"Bis jetzt ist das ein normaler Winter"

Schnee und Eis fordern Mitarbeiter von Stadt, Landkreis und Staat auch auf Nebenstrecken

17.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Viel Arbeit: Unter anderem in der Oberen Altstadt in Neuburg sind die Mitarbeiter des Winterdiensts seit einigen Tagen im Dauereinsatz. Die Situation auf den Straßen, besonders auf den sogenannten Hauptstrecken, haben sie im Griff. - Foto: r

Neuburg (sja) Der Winter hat die Region rund um Neuburg fest im Griff. Doch Schnee und Eis stellen den Winterdienst von Stadt, Kreis und Freistaat derzeit vor keine unlösbaren Probleme. Selbst die sogenannten Nebenstrecken in Neuburg sind in den vergangenen Tagen geräumt worden.

Sie gehören längst wieder zum normalen Anblick auf den Straßen: Die orangefarbenen Winterdienstfahrzeuge sind seit Wochen in der Region unterwegs, um die Fahrbahnen schnee- und eisfrei zu halten. Und das gelingt, wie die Verantwortlichen betonen. "Diese Aufgabe ist stemmbar", erklärt der städtische Bauhofleiter Christian Winkler. Ihm seien bisher nur wenige Beschwerden von Bürgern zu Ohren gekommen. "Die Straßen sind frei, die Jungs machen einen guten Job." Dass seine Mitarbeiter es dabei nicht jedem Bewohner der Kreisstadt recht machen können, weiß Winkler nur zu gut. Doch mit insgesamt 21 Fahrzeugen und 38 Helfern sei Neuburg gut aufgestellt, findet er angesichts der rund 176 Straßenkilometer in seinem Zuständigkeitsbereich.

Ein ähnliches Fazit ziehen Michael Schneider, Straßenmeister im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, sowie Bernhard Strehle, der Leiter der staatlichen Straßenmeisterei in Neuburg. Beide Behörden arbeiten beim Räum- und Streudienst seit Jahren eng zusammen und optimieren dadurch den Winterdienst auf den hiesigen Kreis-, Staats- und Bundesstraßen. "Bis jetzt ist das ein normaler Winter", erklärt Schneider, der für sein Team bislang gut 30 Einsätze gezählt hat. Dass die kalte Jahreszeit diesmal eine größere Herausforderung darstellen dürfte als zuletzt, zeigt die Tatsache, dass die Helfer damals insgesamt nur 45-mal ausrücken mussten.

Bei den Mitarbeitern der staatlichen Straßenmeisterei sind es ein paar Einsätze mehr. Das liegt aber nicht allein daran, dass deren Mitarbeiter mit 320 Kilometern auch mehr Straßen abdecken als die Helfer des Landkreises, die rund 230 Kilometer betreuen. "Durch die beiden Bundesstraßen werden wir auch etwas öfter alarmiert", erklärt Strehle die Bedeutung der beiden Verkehrsadern B 16 und B 300. Der Schwerpunkt der Einsätze liegt nach Auskunft der Fachleute bisher im Januar, "der Dezember war hingegen sehr ruhig", sagt Schneider. Mittlerweile seien die Helfer an manchen Tagen auch schon mehrmals ausgerückt. Dabei sind seinen Worten zufolge besonders die Schneepflüge gefordert - ebenfalls ein Unterschied zum vergangenen Winter.

An Streusalz mangelt es bisher nicht - auch wenn der Verbrauch derzeit höher als im Vorjahr ist, wie der städtische Bauhofleiter Christian Winkler erklärt. Insgesamt lagern rund 7000 Tonnen in den Depots, etwa 1200 davon gehören der Kreisstadt, jeweils 1000 Tonnen stehen in Neuburg und in Schrobenhausen für die Staats- und Bundesstraßen zur Verfügung, und rund 5000 Tonnen warten in den Landkreisbetrieben auf den Einsatz. Darin enthalten sind auch etwa 2200 Tonnen für die Gemeinden im Kreisgebiet.

Doch trotz der großen Bemühungen der Winterdiensthelfer sehen Schneider und Strehle weiterhin ein enormes Risiko für Autofahrer und raten daher auch auf vermeintlich freien Straßen zur Vorsicht. "Derzeit ist die Gefahr von Schneeverwehungen besonders groß", sagt Schneider. Ein örtlich begrenztes Problem, wie Strehle weiß. "Das sind manchmal nur ein paar Meter, die der starke Wind zuweht, der Rest ist hingegen sauber." Neuralgische Punkte sind Schneider zufolge das Donaumoos und die Hochflächen bei Rennertshofen. Selbst die mittlerweile rund 5000 Meter Schneeschutzzäune, die in den vergangenen Jahren nach und nach errichtet wurden, helfen nicht immer.

Verbesserungen hat es laut Christian Winkler hingegen auf den Nebenstrecken in Neuburg gegeben. Die Routen in teils dicht besiedelten Vierteln, die seit Jahren ein Ärgernis für viele Bewohner darstellen, hätten seine Mitarbeiter bereits geräumt, sagt er. "Es ist aber ein Irrtum zu glauben, dass wir jede kleine Straße schaffen, da würden wir nicht mehr fertig werden." Tatsächlich bleiben viele Strecken auch nach dem Einsatz der Stadtarbeiter eine winterliche Angelegenheit, wie in den vergangenen Tagen einige Bürger gegenüber unserer Zeitung monierten.