Neuburg
Bilder ufern in Arrangements aus

Viktor Scheck zeigt Gemälde in Öl und Acryl - umrahmt von Galeristin Andrea Karmann

18.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr
Kontrastierende Korrespondenz: die Landschafts-Bilder des Viktor Scheck und die floralen Arrangements von Andrea Karmann in der "Galerie a." in der Oberen Altstadt. −Foto: Heumann

Neuburg (lm) In der "Galerie a." in der Oberen Altstadt korrespondieren dieser Tage Landschaften von Viktor Scheck in Öl und Acryl mit artifiziell Floralem von Galeristin Andrea Karmann.

Das war vielleicht anders gedacht, quasi als Art Saisonauftakt. Aber jetzt muss man schon total eintauchen in eine Kunst-Welt, um dieses Stück Frühling erleben zu können. In den schönsten Pastelltönen und dennoch absolut kitschfrei. Dafür sorgt ein so ambivalentes wie perfektes Zusammenspiel zweier Disziplinen in der "Galerie a." nebst St. Peter.

So überraschend und auf einen Teil der Bilder garantiert nicht treffend der Titel "Weitblick" auch ist - so anders und sehr fokussiert ist gerade Andrea Karmann auf die korrespondierenden Momente in dieser Ausstellung. Die - anders als sonst häufig und letztlich auch metierbedingt - diesmal entschieden übers bloß schöne Arrangement hinauswächst.

Den spannenderen Part spielt da in der Tat Andrea Karmann. Ganz klar: Scheck liefert die Vorgaben. Er ist der Bekanntere, seine Bilder bestimmen die Ausstellung, und seine großformatigen, diesmal ausgesprochen lichten Arbeiten in vorherrschendem Lindgrün atmen jenen Weitblick, den der Titel vorgibt. Daneben aber steht eine ganze Reihe ausgesprochen kleinformatiger und vor allem auch motivisch kleinteiliger Arbeiten, die auf ganz andere Weise das Thema Landschaft nicht weniger signifikant spielen. Hier der schier unendliche Fluss des Blicks, da dann der sorgsam gesetzte Spatenstich hinein ins Wesen einer herb harmonisierenden Struktur - ein starker Spannungsmoment.

Aber wie Andrea Karmann auf diese Vorgaben reagiert, ist das eigentliche Aufregende dieser Ausstellung. Die Bilder sind in dem Moment, wo sie in die Galerie kommen, unveränderlich fertig. Das Gesetz des Handels liegt allein in ihrer Hand. Und Andrea Karmann macht nun genau das nicht, was man erwarten dürfte. Sie arrangiert mit dem berühmten "Händchen dafür" keine netten Arrangements dazu. Karmann greift Schecks Ideen von Farbe und Raum auf, mal so, als finge ein Stück Frühlingswiese von ihm wirklich zu wachsen an, dann wieder kokett selbstbewusst kontrastiert echte Natur gegen die auf der Leinwand erstarrte. Beide verzichten so wohltuend auf Opulenz, strapazieren kein Idyll und geben der Natur und dem Leben damit so viel Gültigkeit und Kraft.