Neuburg
Besuchermagnet trotzt dem Winterwetter

Der Kunst- und Handwerkermarkt im Neuburger Schloss bietet Österliches, Kuscheliges und viel Kreatives

18.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr
Ostern steht vor der Tür - Hasen und Kerzen, Eier und Kreuze stehen da hoch im Kurs. −Foto: Heumann

Neuburg (lm) Das hatten sich die drei Standelbetreiber, die sich für die Freiluftvariante im Schlosshof entschieden hatten, wohl auch ein bisschen anders vorgestellt. Aber ihre lustigen Tonmanschkerl, die so gern schon die Frühlingsboten für den Garten gegeben hätten, trotzten tapfer dem Schnee, bewiesen gleich mal ihre Allwettertauglichkeit.

Und so gesehen war die neuerliche, nicht nur willkommene Winterrückkehr gleich mal das allerbeste Marketingargument für Tonköpfe zumal. Aber nicht nur die stellten sich unerschrocken dem unaufhörlich rieselnden Weiß in viel Grau, sondern ganz ganz viele Besucher gleich zum Start schon des Kunst- und Handwerkermarkts im Neuburger Schloss. Der ist ein echter Publikumsmagnet. Schon kurz nach dem Start füllte sich so die Große Schloss-Dürnitz mit schönen Dingen sowieso und Menschen, die sich gern und ausgiebig ebendiesen hingeben.

Natürlich blitzte hier und da schon Österliches hervor, Eier in allen Größen, Farben und Konsistenzen, Schafe und Hühner in fröhlich wilder Schar, opulent und en miniature, mehr jedenfalls als längst auf so manchem Hightechbauernhof. Eine kleine Kulturgeschichte für sich ergäben wohl die ganzen Manifestationsformen des in seinem Wandlungsgeschick fast vom Weihnachtsmann kaum mehr einholbaren Osterhasen, mal platt von Statur und von eher feister Oberfläche, dann wieder ein echter Kuschelkumpel, dann wider von plissierter Luftigkeit, von zartem Pastell bis poppig frech in so sämtlichen Farbschattierungen anzutreffen. In der Jahreszeit weiß man ja nie: Einige Händler setzen da noch voll auf Hut und Wollernes; Fellmützen, die an Dr. Schiwago und Schlittenfahrt in der Taiga gemahnen, braucht man hoffentlich doch nicht mehr. Kunsthandwerkliche Gartenaccessoires erinnern unschwer daran, dass es den Menschen längst wieder nach draußen drängte. Drin wie draußen eine Wohltat: Gesundes, Erbauliches, Gedeihliches fürs eigene Wohl versprechen Tränklein und so manche Tinktur aus der Bioecke.

Schönes und Nützliches wechseln sich ab. Praktisches wetteifert mit Nippes, aber ganz egal, wohin man schaut bei diesem Markt: Das ist alles mit recht viel Mühe gemacht, mit Bedacht ausgewählt, clever und pfiffig das eine, so unwiderstehlich überflüssig das nächste, dass man es einfach haben muss. Und wieder draußen: eine andere Welt. Der eine Käse- und Speck-Stand hätte sich an dem Tag glatt den Stromanschluss sparen können. Aber jetzt nach dem Heimmarsch eine ordentliche Jausen - das passt.