Neuburg
Beschuldigter Polizist sagt nichts zur "Sex-Affäre"

04.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:22 Uhr

Neuburg (r) In der "Sex-Affäre" von Rennertshofen hat die Kripo Ingolstadt gestern den beschuldigten 25-jährigen Kollegen vornommen. Der junge Polizeibeamte aus Rennertshofen machte aber keine Angaben und verwies auf seinen Rechtsanwalt, der ihn jetzt vertritt.


Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord teilte ferner mit, dass das beteiligte Mädchen, eine 22-Jährige aus Neuburg, ermittelt worden sei. Die junge Frau soll nun ebenfalls zu dem Vorfall am Silvestermorgen gehört werden.
 
Wie berichtet, soll das Pärchen vor oder während des morgendlichen Rosenkranzgebetes die Rennertshofener Pfarrkirche betreten haben und auf der Empore beim Geschlechtsverkehr erwischt worden sein. Zuvor hätten die Kirchenbesucher Gekicher gehört. Der Augenzeuge, der die Holztreppen zum Chor hinaufgegangen war, soll das Pärchen in eindeutiger Situation beobachtet haben. "Beweise dafür gibt es noch nicht, wir müssen den Sachverhalt erst aufklären", sagt Polizeisprecherin Michaela Grob dazu. Entscheidende Bedeutung kommt der Aussage des Zeugen zu.
 
Störung der Religionsausübung sei ein Offizialdelikt, das auch ohne Strafantrag verfolgt werde. Die Polizei in Neuburg sei nicht von Pfarrer Nikolaus Maier informiert worden, sondern telefonisch von der Pfarrhaushälterin. Der 25-jährige Polizist, der beim Einsatzzug Ingolstadt arbeitet, sei in einer ersten Reaktion vom Ingolstädter Inspektionsleiter suspendiert worden. Es sei ein Fall, "der für die Polizei nicht positiv gewertet wird", so die Sprecherin. Am Montag beantwortete die Pressestelle pausenlos Anfragen von Medien aus Deutschland. Die Nachricht vom "Sex in der Kirche" habe mittlerweile auch die Agenturen im Ausland erreicht.