Neuburg
Bald 1000 Mitglieder

Verein Haus und Grund steuert auf magische Marke hin Enormer Beratungsbedarf

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Gut besuchte Versammlung: Da die Formalien schnell abgehandelt waren, blieb viel Zeit für das Referat der Landesvorsitzenden Ulrike Kirchhoff, die Aktuelles aus der Rechtsprechung berichtete und auf zahlreiche Fragen ihrer Zuhörer einging. - Foto: Hammerl

Neuburg (DK) Haus und Grund Neuburg-Schrobenhausen steuert 1000 Mitglieder an. Um 43 war der Verein im vergangenen Jahr auf 866 angewachsen, aktuell sind es bereits 922. Erstmals seit Langem schreibt der Verein aufgrund der im Vorjahr beschlossenen Beitragserhöhung niedrige schwarze Zahlen.

Dass der Beschluss einstimmig gefallen war, habe damals bei anderen Vereinsvorsitzenden "Neid ausgelöst", berichtete der Vorsitzende Theo Walter, der darauf hinwies, dass 7,10 Euro pro Mitglied an den Landesverband gehen. Dieser Beitrag sei heuer nicht erhöht worden, an der Landesverbandstagung in Nürnberg hatte er als Vertreter eines von 43 Vereinen teilgenommen. Nachdem mit Kassierin Birgit Momberg aufgrund der hohen und weiter steigenden Mitgliederzahl ein Geschäftsführervertrag abgeschlossen worden war, herrsche nun Rechtssicherheit - die Kosten seien unwesentlich höher als zuvor.

Der Mitgliederbeitrag von 30 Euro bleibt konstant. Darin enthalten sind kostenlose Rechtsberatungen während der Sprechstunde, die Stefan Walter einmal wöchentlich anbietet, drei Donnerstage in Neuburg, am vierten des Monats in Schrobenhausen. Da dort das Rathaus umgebaut wird, werden die Sprechstunden derzeit in der Lenbachstraße 17, zugänglich über die Metzgergasse, gehalten, teilte Theo Walter mit. Die Sprechstunden seien sehr gut besucht, berichtete Stefan Walter, durchschnittlich fänden in Neuburg 8,8 Beratungen pro Woche statt, in Schrobenhausen ist der Anstieg noch stärker, hier hat sich die Quote auf 4,4 nahezu verdoppelt. An 23 Donnerstagen seien er und Geschäftsführerin Momberg erst nach 19 Uhr fertig gewesen, obwohl die Sprechstunde eigentlich nur bis 18.30 Uhr terminiert ist. Daher wünscht er sich für die kommenden zwei bis drei Jahre, "dass wir darüber nachdenken, die Sprechstunden noch einmal auszuweiten" - nicht nur im Interesse des Beraters, sondern auch der Mitglieder, um lange Wartezeiten zu vermeiden. "Schimpfen" musste er, weil die Telefonsprechstunde (Montag von 15 bis 16.30 Uhr) von vielen Mitgliedern nicht eingehalten werde. Stattdessen kämen vier- bis fünfmal jede Woche Anrufe außer der Reihe rein. "Natürlich bekommen Sie Antwort von mir", sagte Walter, bat aber, die Telefonsprechstunde zu nutzen und wirklich nur in ganz dringenden Notfällen zu anderen Zeiten anzurufen, da das seinen Arbeitstag massiv durcheinanderbringe.

Zur aktuellen Lage merkte Theo Walter an, die Mietpreisbremse bringe nichts, aber das habe die Staatsregierung noch nicht verstanden. Positiv bewertete er das neue Berufszulassungsgesetz für Hausverwalter, die ab 2018 ihre Zulassung beantragen müssen, Nachweise erbringen müssen und der Fortbildungspflicht unterliegen, zudem müssen sie eine Berufshaftpflichtversicherung nachweisen. Wenn die Stadt Baugrundstücke ausweist, zeige sich der Zwiespalt zwischen den gewünschten sozialverträglichen Preisen und dem Gewinnwunsch, dem die Stadt unterliege, kritisierte Walter.

Abschließend machte Stefan Walter darauf aufmerksam, dass Energieausweise gültig sein müssen, wenn neu vermietet wird. Die ältesten Energieausweise liefen bald aus. Bis Jahresende müssten in allen vermieteten Wohnungen Rauchmelder installiert sein.