Neuburg
Babys stehen auf Boogie-Woogie

Konzert für Kleinkinder in der Klavierschule Più Piano mit 15 ganz jungen Zuhörern

25.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Bewegung zur Musik erwünscht: Valentin (22 Monate) baute sich ein Nest aus Schaumgummi-Puzzleteilen, während James Hurley (links) und Paul Prem ein Jazz-Konzert für Babys, Kleinkinder und ihre Eltern gaben. - Foto: Hammerl

Neuburg (ahl) Die Konzertbesucher sind bestens gerüstet - mit Fläschchen, Kuscheldecke und Kuscheltier, Windeln und Spreizhose, Schnuller, Kissen und Decken. Kaffee, Tee und Wasser für die Eltern gibt es an der kleinen Bar, neben der es sich die jüngsten Zuhörer des Babykonzerts gemütlich gemacht haben.

Mit ihren Eltern natürlich. "Mit Musik kann man nie früh genug anfangen", findet Daniela Götz, die ihre dreieinhalb Wochen alte Mia im Arm hält und die wohl jüngste Konzertbesucherin im Rhythmus der Musik wiegt. Während beim ersten Babykonzert der Klavierschule Più Piano Klassik angesagt war, stehen nun Jazz, Blues und Boogie-Woogie auf dem Programm von Gastgeber James Hurley (Klavier) und Paul Prim (Gitarre und Gesang) aus Dachau. 15 Babys und Kleinkinder sowie fast ebenso viele Erwachsene haben sich eingefunden und lassen sich auf dem Boden auf mitgebrachten Kissen und Decken nieder, um "Do nothing till you hear from me" oder "Chant of the Blues" zu lauschen. "Man ist nie zu jung für einen Blues", sagt Paul augenzwinkernd und bekommt noch mehr Lachfältchen um die Augen, als der neun Monate alte Oscar sein Standmikrofon attackiert. Das steht zwar eigentlich stabil auf drei Füßen, gerät dann aber doch arg in Schieflage, als Oscar den einen anhebt, bis seine Mutter Olivia Friemel-Hurley gerade noch rechtzeitig eingreift. Nicht nur der Juniorchef des Hauses wird im Laufe des Konzertes mutiger, auch die anderen Kinder rücken an die Musiker heran. "Ihr müsst nicht sitzenbleiben", hat Hurley schon zur Begrüßung gesagt. Was sich die Kleinen nicht zweimal sagen lassen. Die etwas Größeren erkunden den Raum allein, Valentin (22 Monate) baut sich ein Nest aus Schaumgummi-Puzzleteilen. Die Kleineren ziehen es vor, das Musikerlebnis gemeinsam mit den Eltern zu erfahren - ob auf dem Schoss oder beim gemeinsamen Spiel mit Tüchern, die mehr oder weniger im Takt geschwungen werden. Gedacht ist die unterhaltsame Dreiviertelstunde für Kinder bis circa anderthalb Jahre, aber natürlich sind auch Geschwisterkinder willkommen.

Für junge Eltern sei es oft schwierig, in ein Konzert zu gehen, erklärt Friemel-Hurley die Idee, die hinter dem Babykonzert steckt. Wenn sie das Baby mitnehmen könnten, sei das eine gute Sache, zumal es beim Babykonzert niemanden stört, falls die Kleinen mal ein bisschen lauter werden. Was aber am Samstagvormittag nicht der Fall sein wird. Zunächst lauschen alle andächtig, beobachten die Musiker neugierig, um dann zunehmend selbst in Bewegung zu kommen, teils auch mit einem kleinen Tänzchen auf dem Arm von Mama oder Papa.

Nicht nur junge Familien haben ihre Freude an Jazz und Blues. Immer wieder gibt es Zaungäste an der offenstehenden Tür, eine Wochenmarktbesucherin kommt schwer bepackt in die Klavierschule und hört kurz zu.

Babykonzerte gibt es in unregelmäßigen Abständen. Regelmäßig zweimal in der Woche gibt es den Più Mini Babytreff in der Klavierschule Più Piano, und zwar am Montagvormittag ab 10.30 Uhr und Donnerstagnachmittag ab 14.15 Uhr. Dann liegen Rhythmusinstrumente griffbereit auf dem Boden für die Nachwuchsstars von morgen - ganz zwanglos natürlich, und für die Eltern gibt es wieder Getränke zur Selbstbedienung. Anmeldung ist erwünscht, E-Mail: piu@piupiano.de, nähere Informationen unter www.piupiano.de" class="more"%>.