Neuburg
Autoreifen im Altkleidercontainer

Korrekte Müllentsorgung ist nicht jedermanns Stärke Stadträte beklagen sich

29.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Mülltrennung am Wertstoffhof: Das Thema Abfallentsorgung beschäftigte nun den Stadtrat. ‹ŒArch - foto: Schanz

Neuburg (DK) Wohin mit dem Müll? Wer sich dafür interessiert, findet Ansprechpartner, bekommt Auskunft und kann seinen Abfall fach- und sachgerecht entsorgen. Doch das ist offensichtlich nicht die Stärke mancher Zeitgenossen. Deshalb gab es am Dienstagabend wieder Klagen im Stadtrat.

Otto Heckl (CSU) prangerte an, die Glascontainer in der Krautgasse würden missbräuchlich benutzt. Dort werde Abfall abgelagert, der dann vom Wind auf die Felder geweht werde. "Das hat fürchterlich ausgesehen", berichtete er gegen Ende der öffentlichen Sitzung. Willi Riß vom Landratsamt, der wegen des Realschulneubaus in der Sitzung anwesend war, versicherte, die Landkreisbetriebe führten Säuberungsaktionen durch, auch wenn für die Glascontainer das Duale System Deutschland zuständig sei. "Unser Anliegen ist es, die Plätze sauber zu halten", betonte er.

Von missbräuchlicher Nutzung kann auch Bernhard Pfahler als Mitarbeiter des Roten Kreuzes ein Lied singen. Autoreifen und Fenster hat er schon in den Altkleidercontainern gefunden. Auch abgepacktes Fleisch sei schon drin gelegen. "40 Prozent sind Müll und Schrott, da ist das Fleisch noch harmlos", sagte Pfahler. Diese Beobachtung könne man überall machen, wo Container frei zugänglich seien, steuerte Matthias Enghuber seine persönlichen Erfahrungen bei. "Es ist eine Frechheit, was sich einzelne asoziale Elemente in unserer Gesellschaft leisten", ärgerte er sich. "Sind diese öffentlichen Container überhaupt noch nötig? Ich möchte, dass die Blechbüchsen aus dem Stadtbild verschwinden." Beschlossen wurde weder das noch etwas anderes. Es blieb unter Punkt Sonstiges beim Erfahrungsaustausch.

CSU-Fraktionschef Alfred Hornung freute sich, als im Zuge der Rathaussanierung auch an Nistmöglichkeiten für Schwalben und Mauersegler gedacht wurde. Die Flugkünstler verzehren reichlich Insekten. Ihre Nahrung wird aber von der Bodenbeleuchtung und starken Strahlern, die historische Gebäude erhellen, angelockt und stirbt im Lichtkreis. Bei LED-Leuchten, so Hornung, sei diese tödliche Wirkung nicht so stark. Man solle konsequenterweise diese Lichtvariante wählen. Und mit Insekten meine er Nachtfalter, nicht die Schnaken, über die in diesen Tagen schwer geklagt wird.

Mangelnde Beteiligung der Stadträte am Stadtradeln monierte Horst Winter (SPD). Seit einer Woche laufe das Stadtradeln und lediglich eine Handvoll Stadträte beteilige sich daran. "Wenn man schaut, wie viele hier am Tisch sitzen, dann ist das vergleichsweise überschaubar." Ob der Hinweis was nützt