Neuburg
Alles über Eva

26.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:13 Uhr

Umarmung für die Schneekönigin: "Warum Eva" bietet auch einen Rückblick auf die Schneeköniginnen, das Drama um Diva und Souffleuse aus dem Jahr 2006. - Foto: Hammerl

Neuburg (ahl) Mit vier Jahren büxte sie mit einem Freund von zu Hause aus, mit sechs wurde sie in der Schule, "mitten im Klassenzimmer" abgebusselt. "Dafür fliegt man in Amerika heute von der Schule", grinst Eva Zwack. Und erzählt weiter – von ihrem neuen Stück "Warum Eva", das in zwei Wochen Premiere feiern wird. Zugleich feiert die Schauspielerin, Regisseurin und Autorin ihr Zehnjähriges mit dem Neuburger Boulevardtheater, das sie kurz nach Abschluss ihrer Schauspielausbildung gründete.

"Ich bin der Schatten", erklärt Eva Zwack. Dunkelblonde Locken quellen unter dem schwarzen Zylinder hervor, und der Frack steht ihr gut. So steht sie inmitten ihres Kellers auf der Bühne des Seminartheaters. Das heißt, den kompletten heimischen Keller hat sie natürlich nicht ins Theater verlegt, nur seinen Inhalt – die Requisiten aus zehnjähriger Theatergeschichte nämlich.

Und da steht sie nun, zwischen Klobürsten, Kasperlepuppen, Sektflaschen und einem Sessel, der noch aus ihrem Jungmädchenzimmer stammt. In der Hand hält die Akteurin eine Milchkanne mit ihrem eigenen Konterfei. "Evas Urne – geklaut, in Spanien mit geweihter Erde versehen und von dort ins Seminartheater geschmuggelt" erklärt sie. Und für die gilt es nun, einen geeigneten Platz zu finden. Wenn die Verblichene denn darinnen bleibt – das ist des Schattens größte Sorge. Schließlich habe sie zeit ihres Lebens die Tendenz zum Ausbüxen nicht verloren . . .

Mit reichlich Augenzwinkern und einer gehörigen Portion Selbstironie nimmt Zwack in ihrem neuen Ein-Personenstück nicht nur die eigene Biografie rückblickend auf die Schippe, sondern teilt auch kräftig aus. So manch einer aus dem dreisprachigen (Bayerisch, Fränkisch, Schwäbisch), kleinbürgerlichen Städtchen, in dem sie geboren wurde, werde sich wieder erkennen, kündigt sie an.

Und natürlich wird es auch ein Wiedersehen geben mit den Frauenfiguren, die sie in den vergangenen zehn Jahren spielte. Wobei Zwack nicht etwa nur einzelne Theaterszenen aneinanderreiht. Vielmehr stolpert ihr Schatten über Anekdoten und Geschichten, die weder im Drehbuch standen noch bislang öffentlich erzählt wurden – dennoch aber tatsächlich und einfach so passierten . . . "Warum, Eva" oder "Warum Eva" In dem Titel steckt eine ganze Menge. Ob im Sinne von "Warum hast du das getan, Eva" oder ob über den Namen selbst philosophiert wird, das ist eine Frage der Betonung, und der Interpretation. Warum sie Eva heißt? "Eva steht für jede Frau", sagt Zwack. Ihr Vater meinte damals, aus Eva könne alles werden.

Auch eine "unmögliche Frau", wie Zwack augenzwinkernd anmerkt. Diesmal macht sie alles selber, vom Schreiben des Stückes bis hin zur Regie. Die Technik, verrät sie, sei besonders aufwändig. Was sie noch nicht verrät, das ist die Überraschung, die sie sich für den Premierenabend vorgenommen hat.

Premiere für "Warum Eva" ist am Samstag, 13. März, um 20 Uhr im Theater des Studienseminars. Weitere Vorstellungen am Freitag, 19. März, Samstag, 20. März, Donnerstag, 25. März, und Freitag, 26. März, jeweils 20 Uhr. Karten im Vorverkauf zu je 14 Euro, ermäßigt 10 Euro im Bücherturm, Telefon (0 84 31) 64 23 92 oder an der Abendkasse ab 19.30 Uhr.