Neuburg
66 potenzielle Stammzellenspender

Große Hilfsbereitschaft in der Region Typisierungsaktion am Gymnasium

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein: Franz Märtl, Melanie Bauch, Sebastian Günter (erste Reihe von rechts) und 63 weitere Kollegiaten aus der Q 12 des Descartes-Gymnasiums haben den ersten Schritt gemacht - 66 Wangenabstriche sind auf dem Weg ins Labor. - Foto: Lehenberger

Neuburg (DK/szs) Wieder 66 potenzielle Lebensretter: Am Descartes-Gymnasium haben sich die Kollegiaten bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei typisieren lassen. Die Organisation sammelt derweil Spendengelder - und hat gute Nachrichten, was die beiden Patienten aus der Region betrifft.

"Samantha kommt wahrscheinlich ohne Stammzellspende aus, die Ärzte haben eine andere Behandlungsmethode gefunden", erzählt Brigitte Lehenberger, die Organisatorin für die Region. Die Hoffnungen, dass die auf einer Chemotherapie basierende Methode wirkt, sind groß. Dennoch könne es sein, dass eine Stammzellspende nötig sein wird.

Die Solidarität mit der jungen Neuburgerin war in diesem Jahr riesig (wir berichteten). Bei der großen Typisierungsaktion in der Maria-Ward-Schule ließen sich 650 Menschen in die Spenderdatei aufnehmen, weitere 600 ließen sich auf dem Postweg typisieren. Die erfreulich große Anzahl stellt die DKMS nun vor finanzielle Herausforderungen, weshalb auch Geldspenden erbeten werden.

Und wie geht es dem zweiten Patienten aus der Region, Michael Maurer aus Ehekirchen? "Michael geht es momentan eigentlich ganz gut, er wartet jetzt auf die Stammzellspende von seiner Schwester Anfang nächsten Jahres", berichtet Lisa Ruml-Lang, die in der Gemeinde eine große Typisierungsaktion auf die Beine gestellt hatte. Knapp 400 Leute wollten helfen und haben sich eintragen lassen.

"Die Beteiligung in diesem Jahr war wirklich toll, einfach klasse", sagt Lehenberger. Und nun kommen noch mal 66 potenzielle Spender dazu - Frischzellen der Neuburger Gymnasiasten. Nach der DKMS-Infoveranstaltung trafen sich die interessierten Schüler nochmals, um Fragen zu stellen und um sich dann wohlüberlegt mit einem Wangenabstrich aufnehmen zu lassen. 66 Kollegiaten der diesjährigen Q 12 strichen mit einem Wattestäbchen jeweils eine Minute ihre Wangen aus und füllten den Aufnahmebogen aus, mit dem sie ihre Bereitschaft für die weltweiten Suchläufe erklären.

Dadurch lassen sich viele weitere - vor allem junge Mitbürger ab 17 Jahren - auf dem Postweg bei der DKMS aufnehmen. "Inzwischen werden viele Typisierte mit 61 Jahren dankend aus der Datei verabschiedet. Die Herausforderung ist immer wieder, die Jugend ab 17 Jahren zu erreichen", berichtet Lehenberger. Irene Simmet-Merkle, stellvertretende Schulleiterin, und Landrat Roland Weigert freuen sich über das Interesse und die Hilfsbereitschaft der jungen Erwachsenen.

Jetzt folgt der zweite Schritt, denn für jede Typisierung fallen bei der DKMS gemeinnützige GmbH 40 Euro Kosten an, für 66 Registrierungen sind dies 2640 Euro. Die SMV des Descartes-Gymnasiums geht mit gutem Beispiel voran. Sie organisierte am Aktionstag einen Kuchenverkauf und kann den Aufruf DKMS-Leben-spenden-macht-Schule an ihrer Schule mit 148,50 Euro unterstützen. "Die DKMS ist auf Spenden angewiesen. Jeder Euro ist herzlich willkommen", so Lehenberger - auf dem Spendenkonto der Spenderkartei bei der Sparkasse Neuburg, IBAN: DE36 7215 2070 0000 1101 06; BIC: BYLADEM1NEB.