Neuburg
18 Grundschüler aus 18 Ländern lernen Deutsch

Die beiden Sprach-Intensiv-Klassen in Neuburg funktionieren / "Bayernweit einzigartig"

25.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:07 Uhr

Aus aller Herren Länder kommen die Kinder der Sprach-Intensivklasse in der Grundschule am Englischen Garten. Hier geben sie bei einem Auftritt in der Aula ihre ersten gelernten Sätze in Deutsch zum Besten - Foto: r

Neuburg (r) Die Kinder kommen aus Afghanistan, Bulgarien, Nigeria, Lettland, aus Irak und dem Kosovo und sie haben alle ein Ziel: Deutsch lernen und in der Schule weiterkommen.

Die sogenannten Sprach-Intensiv-Klassen an der Neuburger Hauptschule und an der Grundschule im Englischen Garten setzen frühzeitig auf Integration.

Die neue Einrichtung gilt als musterhaft „und ist ein Segen für uns“, sagt Theodor Porada, Rektor der Mittelschule. 28 Kinder von ausländischen Familien und Asylsuchenden betreuen seine Lehrer in der Förderklasse, 18 sind es in der benachbarten Grundschule.

Der Unterricht ist im September erfolgversprechend angelaufen, „er steht und fällt mit dem Engagement der Lehrkräfte“, so Porada. In der Neuburger Hauptschule habe man sich stets um Integration bemüht, jetzt seien die Anstrengungen intensiviert worden.

Das staatliche Schulamt steht hinter dem Projekt „Deutsch als Zweitsprache“. 150 Unterrichtsstunden habe die Regierung für 2011/12 genehmigt, so Schulrat Hans Brummer. 45 davon entfallen auf Vorkurse im Kindergarten. Fünf Schulen im Landkreis unterrichten die Sprache vormittags gruppenweise in Deutschförderklassen. Reine Intensivklassen bestehen nur an den beiden genannten Schulen in Neuburg. Auch Kinder aus Schrobenhausen und Rennertshofen besuchen die beiden Klassen.

Im Landratsamt bemüht sich Regierungsrat Mahmoud Al-Khatib um das Thema Integration. Die Sprach-Intensivklasse sieht er als „bayernweit einzigartig“, weil sie auch die Eltern zum Deutschlernen in die Schule hole und mit Hausbesuchen eine Vertrauensbasis aufzubauen versuche. Man wolle den Eltern der Integrationsfamilien auch die Scheu vor Sprechstunden und Elternabenden nehmen. Die Sprachschüler erhalten in der Regel Betreuung bis 15.30 Uhr. Das Angebot werde gut genutzt, aber die Grundschule benötige dringend eine zweite Betreuerin, so Rektor Roland Grau.